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Am vergangenen Freitag kamen einige Aktien aus der Schweiz ganz schön unter die Räder. Schmerzhafte Kursverluste hatten insbesondere die Valoren von Valora, Dufry und Flughafen Zürich zu beklagen. In ersten Nachbarländern wie Österreich sind pandemiebedingte Ausgangsbeschränkungen bereits wieder traurige Tatsache. Weitere dürften folgen, und auch Einschränkungen für den Reiseverkehr sind angesichts stark gestiegener Infektionszahlen wahrscheinlicher denn je.

Ausgerechnet die Aktien von Evolva zählten am Freitag zu den wenigen, die sich zu behaupten wussten. Die Freude der Aktionärinnen und Aktionäre darüber dürfte sich allerdings in Grenzen halten, kosteten die Papiere des Herstellers von Nahrungsergänzungsmitteln wenige Tage zuvor doch keine 13 Rappen mehr. Das ist gut ein Drittel weniger als noch zu Jahresbeginn und entspricht dem tiefsten Stand in der Firmengeschichte – während viele andere Aktien Rekorde schreiben.

Im Hochsommer 2007 bei Kursen von 40 Franken und mehr noch einer der Überflieger am Schweizer Aktienmarkt, ist das Unternehmen mit einem Börsenwert von knapp 130 Millionen Franken mittlerweile nur noch ein Schatten seiner selbst.

Kursentwicklung der Evolva-Aktien über die letzten 10 Jahre (Quelle: www.cash.ch)

Das dürften sich die beiden ehemaligen Lonza-Veteranen Beat In-Albon und Richard Ridinger womöglich anders vorgestellt haben, als sie sich zur Wahl in den Verwaltungsrat aufstellen liessen. Ähnliches dürfte für den früheren Sonova-Finanzchef Oliver Walker gelten, der bei Evolva erst das Amt des Finanz-, dann sogar jenes des Firmenchefs bekleidete. Was bleibt ist die Erkenntnis, dass bekannte Namen aus der hiesigen Wirtschaft in wichtigen Funktionen alleine noch keine Erfolgsgaranten sind.

Ende Oktober errechnete Analystin Sara Welford von Edison noch einen fairen Aktienkurs von 30 Rappen. Sie wähnte den Nahrungsmittelergänzungshersteller damals unmittelbar vor dem ersten Bruttogewinn. An dieser Stelle sei erwähnt, dass Edison die Valoren von Evolva im Auftrag des Unternehmens selbst abdeckt.

Dass der Kurs der Aktien erst kürzlich auf den tiefsten Stand in der Firmengeschichte gefallen ist, dürfte weniger auf firmen- als vielmehr auf marktspezifische Gründe zurückzuführen sein. Trotz neuer Indexrekorde sind die hiesigen Marktakteure nämlich überraschend risikoscheu – was insbesondere den Kleinstaktien zusetzt.

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Seit gut vier Wochen wissen wir, dass Nestlé auf ein geradezu beeindruckendes drittes Quartal zurückblickt. Dem Nahrungsmittelmulti aus Vevey war es sogar möglich, dem Gesetz der Preiselastizität zu trotzen. Denn obschon das Unternehmen die steigenden Herstellkosten erfolgreich über Preiserhöhungen auf die Konsumenten überwälzte, erzielte es ein Mengenwachstum von 4,4 Prozent. Die Preiserhöhungen miteingerechnet, resultierte letztendlich ein organisches Umsatzwachstum von 6,5 Prozent. Analysten waren im Vorfeld "bloss" von 3,8 Prozent ausgegangen.

Wie ich um die Veröffentlichung der Neunmonatsumsätze herum schrieb, war mein persönlicher Lichtblick das anhaltend starke Wachstum im Onlinegeschäft. Um nicht weniger als 17 Prozent konnte Nestlé den Umsatz in diesem Vertriebskanal in den ersten neun Monaten steigern. Mittlerweile steuert das Onlinegeschäft satte 14 Prozent zum Gesamtumsatz bei.

Die Aktien von Nestlé (rot) und Amazon (grün) bewegten sich in den letzten 12 Monaten fast im Gleichschritt (Quelle: www.cash.ch)

Vergangene Woche stellten sich die Firmenvertreter interessierten Investorinnen und Investoren. Bei dieser Gelegenheit informierten sie auch gleich über die Ambitionen ihres Arbeitgebers im Onlinegeschäft. So will man den Umsatzanteil dieses Vertriebskanals bis Ende 2025 auf 25 Prozent steigern. Das wiederum entspräche einem jährlichen Wachstum um 20 Prozent, wobei der Fokus auf dem Ausbau des Direktvermarktungsgeschäfts liegt. Nestlé sieht darin einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Rivalen.

Zugegeben: Die ambitionierten Pläne machen die Westschweizer noch nicht gleich zur nächsten Amazon. Dennoch müsste sich die steigende Bedeutung dieses zukunftsträchtigen Vertriebskanals eigentlich irgendwann positiv im Kurs- und Bewertungsniveau der Nestlé-Aktien niederschlagen.

 

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