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In wenigen Tagen wird Novartis als erstes der 20 Unternehmen aus dem Swiss Market Index (SMI) den Aktionären die Dividende für das vergangene Geschäftsjahr auszahlen. Ab dann geht ein regelrechter Geldregen über die Aktionäre der hiesigen Grosskonzerne nieder. Schätzungen zufolge kommen zwischen März und September fast 40 Milliarden Franken zur Auszahlung. Gut die Hälfte dieser Summe stellen die drei Schwergewichte Nestlé, Roche und Novartis.

Für gewöhnlich machen Aktien den Dividendenabgang innerhalb weniger Tage wieder wett. Denn dieser schmälert zwar die Substanz des jeweiligen Unternehmens, nicht aber dessen Gewinnkraft.

Aus Aktionärssicht sind Dividenden eine nicht zu unterschätzende Erfolgskomponente. Je nach Betrachtungszeitraum tragen sie zwischen 20 und 65 Prozent zur Gesamtrendite bei. Kommt hinzu, dass die Dividendenkomponente - anders als die Kurskomponente - nur geringen Schwankungen unterliegt und sich damit als stabilisierend erweist.

Nun aber entnehme ich einem Strategiepapier, dass die britische Barclays zu einer Wette gegen dividendenstarke europäische Aktien aus dem Stoxx Europe 600 Index aufruft. Anleger sollten letztere sogar leerverkaufen, so schreiben die Autoren. Dass die Autoren dem Derivathandel der britischen Grossbank angegliedert sind, überrascht mich nicht. Schliesslich lässt sich eine solche Wette nur "synthetisch" über Derivate umsetzen - was wohl nur fachkundigen Profis möglich sein dürfte.

Die dividendenstarken Valoren von Roche (rot) und Nestlé (grün) liessen den SMI (gelb) in den letzten zwölf Monaten weit hinter sich zurück (Quelle: cash.ch)

Einerseits argumentieren die Autoren des Strategiepapiers mit den sich eintrübenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, andererseits allerdings auch mit dem geringer werdenden Teuerungsdruck. Diese Faktoren könnten zu einer Gewinnrezession und damit verbunden zu rückläufigen Dividendenerwartungen führen.

Im Wissen, dass die Dividendenkomponente bei Börsenturbulenzen stabilisierend wirkt, lässt sich die Argumentation der Barclays-Strategen für mich nur schwer nachvollziehen. Bekanntlich zählen nämlich gerade bei uns in der Schweiz diejenigen Unternehmen zu den grosszügigsten und zuverlässigsten Dividendenzahlern, deren Tagesgeschäft weitestgehend von der Wirtschaftsentwicklung unabhängig ist. Ich denke da beispielsweise an Nestlé, Roche und Novartis.

Regelmässige Leserinnen und Leser meiner Kolumne wissen zwar, dass ich die drei Schwergewichte aus dem SMI mittlerweile als ziemlich "überhitzt" erachte. Das heisst allerdings nicht, dass ich diese dividendenstarken Papiere gleich leerverkaufen würde. Ein Kursdesaster scheint mir jedenfalls ziemlich unwahrscheinlich...

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Seit gestern ist es nun offiziell: Die in Paris kotierte Beteiligungsgesellschaft FFP ist nicht länger Aktionärin von DKSH. Das lässt sich zumindest einer Offenlegungsmeldung an die Schweizer Börse SIX entnehmen.

Ursprünglich hielt die französische Beteiligungsgesellschaft - hinter ihr verbirgt sich die Automobil-Dynastie Peugeot - 3,82 Millionen Aktien und damit 5,9 Prozent der Stimmen. Mit 55,75 Franken liegt der durchschnittliche Verkaufskurs fast einen Franken unter den Mehrjahrestiefstkursen vom vergangenen Mittwoch. Eigenen Angaben zufolge hat die Grossaktionärin die Aktien denn auch bei institutionellen Investoren platziert - quasi zu "Ausverkaufspreisen".

Im hiesigen Handel munkelt man sogar, dass FFP die DKSH-Beteiligung belehnt haben und daraufhin von den kreditgebenden Banken im Zuge stark rückläufiger Kurse "zwangsexekutiert" worden sein könnte. Wie dem auch immer sein mag - wir werden es wohl nie erfahren.

Zwang der Kurssturz den DKSH-Grossaktionär dazu, die Reissleine zu ziehen? (Quelle: cash.ch)

Interessant ist allerdings: Sowohl Kepler Cheuvreux als auch die Credit Suisse nutzten den Ausstieg der Franzosen und machten ihre zuvor ausgesprochenen Verkaufsempfehlungen rückgängig.

Ich wäre jedenfalls nicht überrascht, hätten die Papiere des traditionsreichen Spezialisten für Marktentwicklung die kursseitige Talsohle vergangene Woche durchschritten.
 

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