Die Konsumentenpreise stiegen um 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, nach 3,5 Prozent im März, wie das Arbeitsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Volkswirte hatten dies so erwartet. Von März auf April zogen die Preise um 0,3 Prozent an. Hier hatten Experten mit einem etwas kräftigeren Zuwachs von 0,4 Prozent gerechnet. In ersten Reaktionen hiess es dazu:

Dirk Chlench, LBBW: «Puh! Endlich mal wieder eine Veröffentlichung der Inflationsrate, welche nicht negativ überraschte. Es ist insbesondere hervorzuheben, dass die Preise für Dienstleistungen, in den zurückliegenden Monaten der Hauptreiber der Inflationsrate, weniger stark gestiegen sind als in den Vormonaten. Da auch die gleichzeitig veröffentlichten Einzelhandelsumsätze enttäuschten, sehen wir uns in unserer Prognose bestätigt, dass die US-Notenbank im weiteren Jahresverlauf zweimal ihre Leitzinsen senken wird.»

Ulrich Wortberg, Helaba: «Zwar ist dies mit dem Inflationsziel der Fed von zwei Prozent nach wie vor nicht vereinbar. Zu einem weiteren Auspreisen der Zinssenkungserwartungen dürfte es aber nicht kommen, zumal die zeitgleich veröffentlichten Einzelhandelsumsätze im April stagniert und damit deutlich enttäuscht haben. Mit einer Senkung des Leitzinsbandes im September wird mehrheitlich gerechnet.»

Bastian Hepperle, Hauck Aufhäuser Lampe: «Der Inflationsdruck hält sich hartnäckig. Seit Jahresbeginn kann die Fed bei der Inflationsbekämpfung kaum noch Fortschritte vermelden. Frühlingsgefühle kommen da nicht auf. Eine Annäherung an das Zwei-Prozent-Preisziel zeichnet sich auch für den Sommer nicht ab. Der Auftakt zu einer kleinen Serie von Leitzinssenkungen steht nun wohl erst für Dezember 2024 bevor.»

(Reuters)