Die Richemont-Titel fallen im frühen Handel bis 4 Prozent auf 123 Franken. Konkurrent Swatch, die deutlicher vom Uhrengeschäft abhängen, geben sogar um 4,2 Prozent auf 168,15 Franken nach. Der Leitindex SMI steht mit 0,2 Prozent leicht im Minus.

Das Umfeld bleibt rauh, so der Tenor unter den Analysten. Das sei aber eigentlich reichlich bekannt, geben die Analysten von Goldman Sachs zu bedenken. Besonders schwach wird neben den Uhrenverkäufen auch die Entwicklung der Profitabilität eingeschätzt. So sei der EBIT um 10 Prozent am Konsens vorbeigeschrammt, heisst es bei Goldman Sachs.

Auch geben die ZKB und Händler erwarten hier nun weitere Kürzungen der Konsensschätzungen. Die Richtung des Luxusgüterzyklus sei in den nächsten 12 Monaten nun entscheidend, so die ZKB.

Während die Uhrenverkäufe klar enttäuscht haben, sehen die Experten die anhaltend gute Entwicklung der Schmucksparte als klar positiven Faktor. Die ist zugleich auch die grösste Division von Richemont. Mit einem Wachstum in Lokalwährungen von 4 Prozent werde die Stärke von Marken wie Cartier und Van Cleef & Arpels untermauert - auch mit Blick auf die Konkurrenz. Denn Richemont könnte hier durchaus Marktanteile gewonnen haben.

Auch der für Vontobel tätige Analyst Jean-Philippe Bertschy räumt zwar ein, dass das Resultat den Erwartungen nicht gerecht wird. Er glaubt allerdings ebenfalls, dass Richemont weiterhin Marktanteile gewinnt - sogar im Uhrenbereich. Ausserdem verweist Bertschy auf die liquiden Mittel in Milliardenhöhe in den Büchern des Luxusgüterherstellers sowie auf die damit verbundenen Möglichkeiten. Er hält entsprechend an seiner Kaufempfehlung fest.

(AWP)