Im Folgenden eine Auswahl der Folgen des US-Subventionspakets:

Northvolt

Der Batteriezell-Hersteller hat als eines der ersten Unternehmen sich bei seinen Investitionsplänen explizit auf den IRA bezogen: Die Schweden kündigten an, ihr Geschäft bevorzugt in den USA auszubauen und verwiesen darauf, dass sie bis zu 800 Millionen Euro an Staatsgeld für den Bau einer Batteriefabrik dort bekommen könnten. Einen geplanten Standort in Heide in Schleswig-Holstein stellte Northvolt-Chef Peter Carlsson dagegen infrage.

Tesla

Auch Tesla nennt bei seinen Investitionsplänen explizit den IRA: Das Unternehmen montiert zwar in seinem Werk in Grünheide bei Berlin die Batterien für seine Elektroautos. Der Fokus der Zellfertigung liege dagegen aufgrund der Steueranreize in den USA. Ursprünglich hatte Tesla geplant, in Grünheide die gesamte Batterie zu produzieren, mit einer Spitzenkapazität von über 50 Gigawattstunden pro Jahr.

Audi

Audi-Chef Markus Duesmann bezeichnet den Bau einer Elektroauto-Fabrik in den USA dank des IRA als "hochattraktiv". Offen sei dabei, ob Audi ein eigenes Werk baue oder im Konzernverbund von Volkswagen. Die Wolfsburger wollen im März einen Plan vorlegen, wie das weltweite Produktionsnetzwerk künftig für den Bau von Elektroautos ausgestattet sein soll. Audi verfügt derzeit über ein Werk in Mexiko, VW betreibt eine Produktionsstätte in Chattanooga, Tennessee. Dort wird seit vergangenem Jahr der elektrische ID.4 gebaut.

Schaeffler

Der Herzogenauracher Auto- und Industriezulieferer will das Paket für Investitionen nutzen. Dabei gehe es nicht darum, die bestehende Produktion in die USA zu verlagern, sagte Schaeffler-Chef Klaus Rosenfeld: "Aber die nächsten Werke bauen wir eher in Amerika. Es besteht die Gefahr, dass Europa der Verlierer dieser Umverteilung wird."

Vitesco

Der Regensburger Autozulieferer ist nach eigenen Angaben seit Jahrzehnten in den USA aktiv. "Daher sind wir kontinuierlich im Austausch mit den lokalen Institutionen und prüfen natürlich vor dem aktuellen Hintergrund, ob sich hier Möglichkeiten ergeben." Das Unternehmen hat Anfang 2022 einen Milliardenauftrag für Hochvolt-Inverter aus den USA erhalten, die ab 2025 in Nordamerika produziert werden sollen.

Enel

Der italienische Versorger hält den IRA für besser geeignet als die europäischen Programme, um die Produktion von Kraftwerkskomponenten zu fördern. "Die USA haben ein grossartiges Paket, um nicht nur die Infrastruktur und den Energiemix zu verändern, sondern auch, um die Produktion von kritischen Teilen zurückzuholen", sagte Enel-Chef Francesco Starace.

Siemens Energy

Siemens Energy-Chef Christian Bruch hält vor allem die Förderung für Wasserstoff-Projekte für klug. Die Windkraftanlagen-Tochter Siemens Gamesa erwägt zudem den Bau einer weiteren Produktionsstätte in den USA und will zuletzt stillgelegte Werke wieder in Betrieb nehmen. Siemens Gamesa erhofft sich vom IRA zusätzliche Aufträge für On- und Offshore-Anlagen.

(Reuters)