Der Finanzinvestor Trilantic Capital Partners habe Gespräche mit Stadler Rail aufgenommen, berichtete die spanische Zeitung «El Economista» am Montag unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Trilantic habe mit Stadler einen alternativen Käufer für sein 40-prozentiges Talgo-Paket gefunden, nachdem ein 619 Millionen Euro schweres Übernahmeangebot des ungarischen Ganz-Mavag-Konsortiums am Widerstand des spanischen Verkehrsministers Oscar Puente zu scheitern drohe.

Trilantic und Stadler reagierten nicht sofort auf Anfragen zu einer Stellungnahme. Sollten sich die beiden Unternehmen handelseinig werden, müsste Stadler wohl ein Angebot zur vollständigen Übernahme von Talgo unterbreiten.

Die spanischen Bestimmungen schreiben ein obligatorisches Übernahmeangebot für den Fall vor, dass ein Käufer mehr als 30 Prozent eines börsennotierten Unternehmens erwerben möchte. An der Börse ist Talgo aktuell rund 530 Millionen Euro wert.

Seit Ganz-Mavag sein Kaufangebot Anfang März bei der spanischen Börsenaufsicht CNMV eingereicht hat, hat die spanische Regierung wiederholt erklärt, dass eine Übernahme ihrer Zustimmung bedürfe. Sie stuft Talgo als ein strategisch wichtiges Unternehmen ein, das Zugang zu sensiblen Informationen über das Eisenbahnnetz des Landes und damit auch über die nationale Sicherheit habe.

Stadler baut im spanischen Valencia bereits Lokomotiven und zählt etwa die Staatsbahn Renfe zu seinen Kunden.

(Reuters)