Im März fiel die Gesamtproduktion gegenüber Februar um 0,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem Minus von 0,7 Prozent gerechnet.

Im ersten Quartal erhöhte sich die Gesamtherstellung dagegen um 1,0 Prozent, obwohl die Entwicklung im Februar etwas schwächer ausfiel als bisher bekannt. Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums legte die Warenherstellung der Industrie von Januar bis März um 0,7 Prozent zu. Im Baugewerbe sei ein deutlicher Zuwachs von 3,9 Prozent zu verzeichnen gewesen, der allerdings auch auf die milde Witterung zurückzuführen sei.

Das Ministerium rechnet mit Verweis auf Frühindikatoren mit einer weiteren Erholung der Industrie im Jahresverlauf. Zurückhaltender gaben sich die Analysten von Capital Economics: «Wir gehen davon aus, dass die Industrieproduktion im Laufe des Jahres noch etwas steigen wird, im Vergleich zu früher aber gedämpft bleiben wird», heisst es in einem Kommentar. Ähnlich äusserte sich ING-Chefökonom Carsten Brzeski: «Die deutsche Industrie ist immer noch weit entfernt von einer substanziellen Erholung.»

Rückgang bei Konsum- und Vorleistungsgütern

Nach einer überwiegend soliden Entwicklung im Januar und Februar zeigten sich im März einige Schwachstellen. So ging die Produktion von Konsum- und Vorleistungsgütern jeweils zurück, während die Herstellung von Investitionsgütern nahezu stagnierte. Der Energieausstoss sank deutlich, was aber auch mit der Witterung erklärt werden kann. Allein das Baugewerbe überzeugte mit einem deutlichen Zuwachs.

Die deutsche Industrie leidet seit Längerem unter zahlreichen Belastungen. Dazu zählen die zeitweise extrem hohen und immer noch erhöhten Rohstoff- und Energiepreise sowie die unstete Nachfrage aus dem Ausland. Am Dienstag waren Zahlen vom Aussenhandel für das erste Quartal schwach ausgefallen. Ähnliches gilt für Auftragsdaten aus der Industrie, die ebenfalls am Dienstag veröffentlicht wurden.

(AWP)