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Die Baissiers sind verunsichert und das zu recht: Ursprünglich hatten sie sich darauf eingeschworen, dass die Gold-Unze ihre Talfahrt im laufenden Jahr ungebremst fortsetzen wird. Und tatsächlich spricht auf den ersten Blick nicht viel für das Edelmetall. Die US-Notenbank hat ihr Rückkaufprogramm für amerikanische Staatsanleihen und verbriefte Hypothekarkredite schon zum zweiten Mal in Folge gekappt. Gleichzeitig hat sich die Situation in Europa weiter stabilisiert, auch wenn sich die Politik weiterhin in Symptombekämpfung übt und grundlegende Reformen wie der Teufel das Weihwasser scheuen.

Doch es sollte für die Baissiers anders kommen, gelang der Gold-Unze zuletzt sogar der Ausbruch aus dem zuvor während mehr als einem Jahr entstandenen Abwärtstrend. Und nicht nur das Lager der Baissiers, auch zahlreiche Banken wurden vom Befreiungsschlag des Edelmetalls allem Anschein nach auf dem falschen Fuss erwischt.

Nur so lässt sich erklären, weshalb die Investmentbank der UBS von ihren zuvor recht pessimistischen Prognosen plötzlich nichts mehr wissen will. Auf einen Anlagehorizont von einem Monat rechnet die Schweizer Grossbank neu mit einem Preis von 1280 Dollar von zuvor 1180 Dollar die Unze. Auf einen Anlagehorizont von drei Monaten halten die Edelmetallstrategen sogar einen Preis von 1350 Dollar für möglich, nachdem sie bisher von einem Rückschlag auf 1100 Dollar je Unze ausgegangen waren.

In den vergangenen Monaten hätten Marktteilnehmer entweder Wetten gegen das Gold abgeschlossen oder es zumindest links liegen gelassen. Von Nordamerika ausgehend sei nun allerdings ein Stimmungsumschwung zu verspüren. Geholfen hätten dem Edelmetall zum einen die Turbulenzen in den Schwellenländern und zum anderen der aufgeblähte amerikanische Aktienmarkt. Dasselbe gelte für die zuletzt überraschend starke physische Nachfrage aus China.

Auch beim Silber krebsen die Strategen der UBS zurück und erhöhen ihre Prognose auf drei Monate substanziell von 16 auf 23 Dollar je Unze.

Die UBS ist bei weitem nicht die einzige Bank, welche bei ihren Edelmetallprognosen über die Bücher gehen muss. Ich gehe davon aus, dass weitere Strategen dem Beispiel ihrer Berufskollegen der Schweizer Grossbank folgen werden.

Aus charttechnischer Sicht ist zumindest beim Gold über die kommenden Wochen und Monate mit einer Fortsetzung der zuletzt beobachteten Erholung zu rechnen, solange die Unze nicht mehr unter seinen «doppelten Boden» bei 1180 Dollar zurückfällt.

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Die Publikumsaktionäre von Schmolz + Bickenbach blicken auf ein bewegtes Jahr zurück. Zuerst mussten sie als Manövriermasse in einem zwischen den Grossaktionären entbrannten Machtkampf herhalten. Und als dieser Machtkampf entschieden war, wurden sie anlässlich einer substanziellen Kapitalerhöhung zur Kasse gebeten.

Rückblickend hat es sich aus Sicht der Publikumsaktionäre zwar ausbezahlt, an der Kapitalerhöhung mitzumachen. Zumindest fürs erste, mussten sie über die letzten Jahre dem schlechten Geld doch mehr als nur einmal gutes hinterher werfen.

Darf man der MainFirst Bank Glauben schenken, dann wird diesmal alles besser. Der für Schmolz + Bickenbach zuständige Experte rechnet mit einem ansprechenden Jahresergebnis. Seinen Berechnungen zufolge hat der in Emmenbrücke beheimatete Edelstahlhersteller im vergangenen Jahr einen bereinigten EBITDA von 179 Millionen Euro erzielt, was über der firmeneigenen Zielbandbreite von 155 bis 175 Millionen Euro liegen würde.

Im gleichen Atemzug berichtet der Experte von Anhaltspunkten für einen gelungenen Start ins laufende Jahr. Die Auftragslage sei so gut wie seit drei Jahren nicht mehr. Ausserdem habe der Wettbewerbsdruck nachgelassen und damit auch der Druck auf die Preise.

Um der Wahrscheinlichkeit einer Überraschung und eines vorsichtig optimistischen Ausblicks von Mitte März Rechnung zu tragen, erhöht der Experte das Kursziel für die mit «Outperform» empfohlenen Aktien von Schmolz + Bickenbach auf 1,40 (1,25) Franken. Bei der MainFirst Bank hält man unter gewissen Umständen sogar einen Vorstoss in die Region von 1,50 bis 1,80 Franken für möglich.

In einem Punkt muss ich dem Experten Recht geben: Die Absatzmärkte von Schmolz + Bickenbach scheinen die Talsohle durchschritten zu haben. Zusätzliche Impulse erhoffe ich mir von der Verpflichtung eines neuen CEO. Allerdings darf der lange und harte Leidensweg vergangener Tage nicht in Vergessenheit geraten, vergisst man an den Märkten doch viel zu schnell.

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Die Namenaktien von ABB stehen heute unter Verkaufsdruck aus dem Ausland. Als belastend erweist sich eine Studie von Goldman Sachs zur europäischen Investitionsgüterindustrie. Darin stufen die Verfasser die Papiere des in Zürich beheimateten Unternehmens von «Neutral» auf «Sell» zurück. Und um ihrer Verkaufsempfehlung Nachdruck zu verleihen, streichen die Experten das 12-Monats-Kursziel auf 19,30 (21,30) Franken zusammen.

Bei Goldman Sachs traut man ABB über die kommenden fünf Jahre gerade mal ein jährliches Umsatzwachstum von 3 Prozent zu. Unter Ausklammerung der zukünftigen Übernahmetätigkeit liegen die Wachstumsprognosen der Amerikaner nahe bei Null. Mit ihren Gewinnschätzungen für die kommenden Jahre befinden sich die Experten neu um rund 10 Prozent unter den Konsensschätzungen.

Die Aussagen von Goldman Sachs werden ABB meines Erachtens nicht gerecht. Ich habe in den letzten Wochen zwar immer wieder betont, wieviel Arbeit noch auf CEO Ulrich Spiesshofer wartet. Dass er und seine Kollegen aus der Geschäftsleitung ihre Hausaufgaben machen werden, bezweifle ich allerdings nicht. Alles was den Aktionären abverlangt wird, ist bloss etwas Geduld.