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Gestern Nachmittag wurde mir aus dem hiesigen Berufshandel von gezielten Futures-Verkäufen berichtet. In der Folge gerieten im späten Handel auch die Indexschwergewichte Nestlé, Roche und Novartis unter Verkaufsdruck.
Meine Vermutung war, dass sich einige grössere Marktteilnehmer ihre Aktien-Engagements nach den Kursavancen der letzten Wochen und Monate über die Index-Futures absichern. Eine heute von Goldman Sachs veröffentlichte Strategiestudie sagt mir allerdings, dass ich mit meiner gestrigen Annahme falsch lag. Denn in der Studie raten die Verfasser ihrer Anlagekundschaft zu einer Wette gegen den Schweizer Aktienmarkt.
Die Experten empfehlen beim britischen FTSE-100-Index den Aufbau von Hausse-Engagements bei gleichzeitigen Baisse-Engagements im Swiss Market Index. Dies allerdings währungsgesichert, wohl verstanden.
Und um der Empfehlung Nachdruck zu verleihen, stufen die Strategen auch gleich noch den europäischen Nahrungsmittelsektor von «Neutral» auf «Underweight» zurück. Wohl wissend, dass der Westschweizer Nahrungsmittelhersteller Nestlé hierzulande mit einem Anteil von 22 Prozent am Swiss Market Index zu den Schwergewichten gehört. Und bringt man die Papiere von Nestlé zu Fall, dann auch den Schweizer Aktienmarkt.
Die Strategen erachten den Swiss Market Index nach der überdurchschnittlichen Entwicklung der letzten Monate als teuer. Alleine seit Jahresbeginn habe das Börsenbarometer die übrigen europäischen Aktienmärkte um nicht weniger als 15 Prozent geschlagen.
Noch extremer sei der Unterschied zum FTSE-100-Index, weise der Swiss Market Index auf Basis der Konsensschätzungen mittlerweile doch einen Bewertungsaufschlag von 30 Prozent gegenüber dem britischen Börsenbarometer auf. Damit sei der Bewertungsaufschlag so hoch wie seit 14 Jahre nicht mehr.
Es liegt auf der Hand, dass Goldman Sachs hinter der im späten gestrigen Handel am Schweizer Aktienmarkt beobachteten Schwäche steckt. Und auch heute lassen die Amerikaner hierzulande ihre Muskeln spielen. Was für eine Grossmacht Goldman Sachs mittlerweile ist, hat das Bankinstitut erst gerade an den Edelmetallmärkten unter Beweis gestellt.
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Die Namenaktien von Sonova klettern im Laufe des Freitagvormittags weiter nach oben. Nur wenige Tage vor der Ergebnisveröffentlichung für das Fiskaljahr 2012/13 wirft die für die Deutsche Bank tätige Analystin das Handtuch auf ihrer Verkaufsempfehlung. In einem mir vorliegenden Kommentar werden die Papiere von «Sell» auf «Hold» hochgestuft. Die Produktprobleme bei der US-Tochter Advanced Bionics seien mittlerweile eingepreist.
So richtig aus dem Fenster lehnt sich die Analystin allerdings nicht. Denn vom auf 90 (80) Franken erhöhten Kursziel lässt sich noch immer ein rechnerisches Abwärtspotenzial von 13 Prozent ableiten. Mit anderen Worten: Die Empfehlung ist weder Fisch noch Vogel. Entweder hätte die Deutsche Bank das Kursziel deutlicher anheben oder aber bei der bisherigen Verkaufsempfehlung bleiben müssen.
Ich will der Medizinaltechnikanalystin der Deutschen Bank an dieser Stelle nicht zu nahe treten. Aber ein besonders glückliches Händchen bewies sie in den letzten Jahren meines Erachtens nicht.
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Mit einem Kommentar zu Sulzer öffnete der für Helvea tätige Verfasser gestern die Büchse der Pandora. Im Kommentar schreibt der viel beachtete Experte, dass das Winterthurer Traditionsunternehmen bei Metco gefordert sei. Die Division sei zwar attraktiv und gut geführt, ihr fehle allerdings die nötige Grösse.
Viele Möglichkeiten, die Division durch Firmenübernahmen zu verstärken gebe es allerdings nicht, so der Experte. Sulzer habe in der Vergangenheit sogar schon versucht, die ähnlich gelagerten Geschäftsaktivitäten von Bodycote zu übernehmen. Allerdings ohne Erfolg. Der Experte schliesst deshalb nicht aus, dass Sulzer die Division letztendlich sogar für 600 bis 700 Millionen Franken verkaufen wird.
Heute nun doppelt sein für die Berenberg Bank tätiger Berufskollege nach und schreibt, dass OC Oerlikon bis Ende Jahr rund eine Milliarde Franken an Nettobarmitteln angehäuft haben wird. Dadurch werde eine Übernahme von Sulzer Metco möglich, ohne dass das Industriekonglomerat eine Kapitalerhöhung durchführen müsse. Dem Experten zufolge würde eine solche Firmentransaktion den Gewinn bei OC Oerlikon ab dem kommenden Jahr um 17 bis 19 Prozent verdichten, mögliche Synergieeffekte noch gar nicht eingerechnet.
Möglicherweise betreibt in diesen Tagen auch der russische Oligarch Viktor Vekselberg solche Planspiele und -rechnungen. Vekselberg hält sowohl an Sulzer als auch an OC Oerlikon namhafte Beteiligungspakete und wäre damit einer der Gewinner einer Einigung zwischen den beiden Unternehmen.