Die Kursgewinne vom Freitag hatten es bereits vermuten lassen: Julius Bär wartet zu Wochenbeginn mit einem überzeugenden Zwischenbericht für die ersten neun Monate dieses Jahres auf. Einerseits kann die Zürcher Bank mit einem erfreulichen Nettoneugeldzufluss punkten, andererseits aber auch mit Fortschritten auf der Kostenseite. Zudem waren die Anlagekunden in den vergangenen Monaten aktiver als gedacht.

Zur Stunde gewinnt die Aktie denn auch 5,5 Prozent auf 43,80 Franken.

Eine erste Kurszielerhöhung trifft ein

Die UBS zeigt sich erfreut über den vorliegenden Zahlenkranz. Neben dem starken Zufluss neuer Anlagegelder hebt die Grossbank auch das erneut etwas bessere Verhältnis zwischen Kosten und Erträgen hervor. In Erwartung steigender Gewinnerwartungen stuft die UBS die Aktie wie bis anhin mit "Neutral" ein. Das 43 Franken lautende 12-Monats-Kursziel dürfte sie wohl erhöhen.

Voller Lobes ist auch Vontobel. Der Zürcher Bank zufolge lässt der Zwischenbericht keine (Anleger-)Wünsche offen, ist dieser doch von einem starken Nettoneugeldzufluss, anhaltend regen Kundenaktivitäten sowie ersten Erfolgen bei den Kosten geprägt. Aufgrund des 190 Millionen Franken schweren Goodwill-Abschreibers auf Kairos will Vontobel die effektiven Gewinnschätzungen allerdings zurücknehmen. Das Anlageurteil für die Aktie lautet weiterhin "Hold" mit einem Kursziel von 45 Franken.

Kepler Cheuvreux nimmt die starke Geschäftsentwicklung der ersten neun Monate zum Anlass, um das Kursziel auf 39,50 (zuvor 34,50) Franken zu erhöhen. Die Aktie wird unverändert mit "Hold" eingestuft. Optimistischer gibt man sich bei Morgan Stanley und J.P. Morgan. Beide US-Investmentbanken fühlen sich in ihrer Kaufempfehlung für die Aktie bestärkt, wobei die Kursziele zwischen 48 und 52 Franken liegen.

Zwischenbericht lässt auch für UBS und Credit Suisse hoffen

Mit einem Minus von 17 Prozent seit Jahresbeginn bewegt sich die Julius-Bär-Aktie irgendwo zwischen jenen von UBS (-13 Prozent) und Credit Suisse (-28 Prozent).

Beobachter ziehen vom vorliegenden Zahlenkranz positive Rückschlüsse auf das Tagesgeschäft in den ähnlich gelagerten Geschäftsfeldern der beiden Schweizer Grossbanken. Die UBS legt am morgigen Dienstag Rechnung über das dritte Quartal ab, die Credit Suisse am 29. Oktober. Auch die Aktien der beiden Grossbanken können zulegen und gewinnen zwischen 2,8 und 4 Prozent.