Der deutsche Bundesbankchef Jens Weidmann warnt vor einer zu langen Festlegung der EZB auf einen sehr lockeren geldpolitischen Kurs.

Der Inflationsausblick sei ausserordentlich ungewiss, mahnte er am Freitag beim Frankfurt European Banking Congress. Steigende Inflationserwartungen und Lohnerhöhungen könnten mittelfristig zu weiterem Preisauftrieb führen.

Daher könne es seine Ansicht nach gut möglich sein, dass die Inflationsrate nicht wie prognostiziert auf mittlere Sicht unter das Ziel der Notenbank von zwei Prozent falle. Die Europäische Zentralbank dürfe sich daher nicht zu lange auf die derzeit sehr lockere geldpolitische Linie festlegen.

"Wir sollten nicht das Risiko einer zu hohen Inflation ausser Acht lassen und stattdessen wachsam bleiben", betonte der scheidende Bundesbankchef, der Ende des Jahres sein Amt vorzeitig abgibt. 

(Reuters)