"Zu dem Absturz des Embraer-Flugzeugs heute Abend in der Region Twer wurde eine Untersuchung eingeleitet", zitierte die Nachrichtenagentur Tass am Mittwochabend die Luftfahrtbehörde Rosawiatsia. "Laut der Passagierliste ist auch der Name und Nachname von Jewgeni Prigoschin unter ihnen."

Tass zufolge kamen die sieben Passagiere und drei Besatzungsmitglieder ums Leben. Die Maschine sei auf einem Flug von Moskau nach St. Petersburg gewesen. Twer liegt nördlich der Hauptstadt. Eine Stellungnahme der russischen Regierung lag zunächst nicht vor.

Der Wagner-Kanal »Grey Zone« schreibt laut "Spiegel", dass der Chef der Söldnergruppe tot sei.

Vor wenigen Tagen wurde ein Video von Prigoschin veröffentlicht, das aus Afrika stammen sollte. Der Unternehmer war bei Präsident Wladimir Putin nach der von ihm angeführten Revolte seiner Söldner am 23. und 24. Juni in Ungnade gefallen. Prigoschins Kämpfer hatten damals die südrussische Millionenstadt Rostow am Don eingenommen und bewegten sich danach auf Moskau zu, um nach eigenen Angaben mit Betrug, Korruption und Bürokratie aufzuräumen.

Bereits zuvor hatte Prigoschin monatelang die russische Militärführung kritisiert und ihr unter anderem vorgworfen, seine in der Ukraine eingesetzten Kämpfer würden nicht ausreichend mit Munition versorgt.

Putin warf Prigoschin nach dem offenen Aufstand im Fernsehen Verrat vor und kündigte an, jeder, der die Waffen gegen die Armee erhebe, werde bestraft. Der Machtkampf zwischen Progoschin und Putin wurde nach zwei Tagen unter Vermittlung des belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko beendet.

Demnach erklärte sich Prigoschin dazu bereit, nach Belarus zu gehen. Im Gegenzug wurde keine Anklage gegen den Söldnerführer in Russland erhoben. Prigoschin und seinen Kämpfern sei Straffreiheit zugesichert worden, sagte damals Regierungssprecher Dmitri Peskow.

Die von Prigoschin und Dmitri Utkin nach eigenen Angaben 2014 gegründete Söldner-Gruppe Wagner erlaubte es Russland, sich indirekt an zahlreichen Konflikten wie denen in Syrien, Mali, Libyen und der Zentralafrikanischen Republik zu beteiligen. Im Ukraine-Krieg waren die Kämpfer für die russische Armee vor allem an der Ostfront eine wichtige Stütze.

(Reuters/cash)