"Unser Optimismus fusst insbesondere auf der Erwartung anhaltend niedriger Zinsen in Kombination mit einem anziehenden Wirtschaftswachstum", erklärt Analyst Frank Wohlgemuth von der National-Bank im deutschen Essen. "Diese Kombination stellt eine Traumkonstellation für die globalen Aktienmärkte dar."

Der Dow Jones Index in den USA gewann letzte Woche 1 Prozent und erreichte Rekordwerte, der Swiss Market Index stieg 1,2 Prozent. Der deutsche Dax ketterte in den vergangenen Tagen zwar auch auf ein Rekordhoch. Auf Wochensicht büsste er aber ein knappes Prozent ein.

Die erhoffte Aufwärtsdynamik entfalte sich gerade bei deutschen und andere europäischen Werten noch nicht, gibt Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets zu bedenken. "Die Probleme verschrecken immer mehr potenzielle Käufer, die für eine Fortsetzung der Rally notwendig sind." Die schleppenden Corona-Massenimpfungen in der Europäischen Union und die ansteckenderen Varianten des Corona-Erregers verunsicherten Anleger.

US-Einzelhandelsdaten und ZEW-Index im Blick

Bei den Konjunkturdaten richtet sich die Aufmerksamkeit der Börsianer unter anderem auf die US-Einzelhandelsumsätze am Mittwoch. Dank der im Dezember beschlossenen staatlichen Corona-Hilfen rechne er mit einem Plus von zwei Prozent, prognostiziert Commerzbank-Analyst Christoph Weil. Dies ist fast drei Mal so viel wie im Durchschnitt. Der private Konsum gilt als Hauptstütze der weltgrössten Volkswirtschaft.

Am Dienstag gibt der ZEW-Index Auskunft über die Stimmung der deutschen Börsenprofis. Analysten erwarten hier kaum Veränderungen. Am Freitag folgen die Stimmungsbarometer der europäischen Einkaufsmanager. Die nicht direkt von den Lockdowns betroffenen Dienstleistungsbranchen entwickelten sich wohl weiter recht robust, schätzt Commerzbank-Analyst Christoph Weil. "Der Einkaufsmanagerindex für die Industrie dürfte die fortgesetzte Erholung in diesem Bereich bestätigen, auch wenn das Tempo etwas nachlassen sollte."

Bilanzsaison geht weiter

Parallel dazu hält eine neue Flut von Firmenbilanzen Investoren auf Trab. In den USA öffnen der Einzelhändler Walmart und in Frankreich der Fahrzeug-Hersteller Renault ihre Bücher. In der Schweiz legen Nestlé und Credit Suisse ihre Jahreszahken am Donnerstag offen.

Unabhängig davon verfallen am Freitag Optionen auf Indizes und einzelne Aktien. Zu diesem Termin schwanken die Aktienkurse üblicherweise stark, weil Investoren die Preise derjenigen Wertpapiere, auf die sie Derivate halten, in eine für sie günstige Richtung bewegen wollen.

Die Weltleitbörse in New York bleibt am Montag wegen eines US-Feiertages geschlossen.

(Reuters/cash)