Um 14.16 Uhr war es soweit: Die Verbund-Aktien kletterten auf 57,65 Euro. Das entspricht einem Gesamtwert von 20,1 Milliarden Euro. Speziell: Das zweitgrösste Unternehmen an der Wiener Börse, die Erste Group Bank AG, steht aktuell bei 10,7 Milliarden Euro, gefolgt von der OMV AG mit 9,87 Milliarden Euro.

Das Überspringen der symbolischen Marke steht für eine fundamentale Änderung von Investmentpräferenzen. Während traditionell Banken wie die Erste oder Raiffeisen Bank International AG, sowie der teilstaatliche Öl- und Gaskonzern OMV den Kurszettel in Wien anführten, ist der Verbund mit seinem Fokus auf eine emissionsarme Produktion von Strom aus erneuerbaren Quellen nun die klare Nummer 1.

Corona-Einbruch rasch hinter sich gelassen

Die Verbund-Aktie kletterte im bisherigen Jahresverlauf um 29 Prozent nach oben und liess auch den Corona-bedingten Einbruch vom März rasch hinter sich. Der Verbund erwartet für 2020 einen Jahresgewinn von bis zu 600 Millionen Euro, nachdem das Unternehmen die Gewinnprognose seit Juli zweimal angehoben hat.

Der Verbund produziert fast seine Gesamtmenge an Strom aus erneuerbaren Energien, insbesondere Wasserkraft, und wurde damit zu einem bevorzugten Titel für Anleger, die sich Nachhaltigkeitskriterien und Klimazielen verschrieben haben.

Die Republik Österreich hält 51 Prozent des Aktienkapitals, gefolgt von regionalen Versorgern. Der Streubesitz liegt bei unter 20 Prozent.

(Bloomberg)