Das US-Finanzministerium teilte am Donnerstag mit, dass bis Juni 2022 kein wichtiger Handelspartner der Vereinigten Staaten seine Wechselkurse manipuliert habe, um sich unfaire Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. Gleichzeitig hiess es in dem halbjährlichen Bericht, das Finanzministerium werde mit der Schweiz bezüglich ihrer Währungspraktiken in engem Kontakt bleiben. Die Schweiz stand zuletzt auf der "Beobachtungsliste" der USA.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hatte sich jahrelang mit Fremdwährungskäufen gegen eine übermässige Aufwertung des in Krisenzeiten als sicherer Hafen gefragten Frankens gestemmt. Angesichts der anziehenden Inflation hatte die Notenbank im Juni einen Schwenk in ihrer Geldpolitik vollzogen und im September die Ära der Negativzinsen hinter sich gelassen. Eine gewisse Franken-Aufwertung wird als Teuerungsdämpfend toleriert.

Stärke des Dollars könnte nachlassen

Im Bericht des US-Finanzministeriums hiess es, dass die meisten Interventionen darauf abzielten, die Währungen zu stärken, nicht sie zu schwächen. Gleichzeitig wurde eingeräumt, dass Schwellen- und Entwicklungsländer möglicherweise eine Reihe von Ansätzen - einschliesslich Interventionen - benötigen, um auf die aktuellen globalen Wirtschaftsbedingungen zu reagieren.

Ein hochrangiger Beamter des Finanzministeriums erklärte vor Reportern, dass die Stärke des Dollars gegenüber anderen Währungen allmählich nachlassen könnte, wenn die geldpolitische Straffung der Federal Reserve ihren Höhepunkt erreicht und andere Zentralbanken aufholen. 

(Reuters)