Eigentlich spreche er ungerne über Mitarbeiterzahlen, sondern lieber über Kosteneinsparungen in diesem Zusammenhang, sagte UBS-Chef Sergio Ermotti am Donnerstag einer Medienkonferenz. Das erachte er als viel sinnvoller, auch aus Respekt vor den Menschen.

In der Schweiz ist die Sache aber etwas anders: Die UBS und die frühere CS seien hierzulande beide grosse Arbeitgeber. Der Anteil der betroffenen Menschen in Bezug auf die Bevölkerungszahl sei hoch. Daher wollte man den Mitarbeitern Klarheit geben. Man habe entschieden, dass es der richtige Schritt sei.

Es habe aber keinerlei Vereinbarungen diesbezüglich gegeben, auch nicht mit dem Bankenpersonalverband, sagte Ermotti auf eine entsprechende Frage.

Langfristig mehr Jobs gesichert

Die Übernahme Credit Suisse durch die UBS dürfte in der Schweiz zu insgesamt 3000 Entlassungen führen, wie am Morgen bekannt geworden war. 1000 davon betreffen die geplante Integration der CS Schweiz in die Bankengruppe, weitere 2000 andere hiesige Geschäftsbereiche der CS.

Ermotti betonte, dass ein Stellenabbau unvermeidbar war. Bei einer Abspaltung der CS Schweiz wäre ebenfalls eine Restrukturierung mit rund 600 Entlassungen nötig geworden. Über die Zeit würden mit der jetzt getroffenen Entscheidung - die vollständige Integration der CS Schweiz - mehr Jobs erhalten bleiben.

Die Entlassungen erfolgten auch nicht auf einen Schlag, sondern sollen in einem «langsamen Prozess» geschehen, sagte Ermotti. Die Entlassungen sollen sich auf die nächsten zwei Jahren verteilen, mit Beginn im späten 2024. Dreiviertel des hiesigen Stellenabbaus dürfte dabei in Zürich sein, so Ermotti.

Bei der CS haben gemäss den Angaben der UBS im ersten Halbjahr 2023 bereits 8000 Mitarbeitende die Bank verlassen, die meisten freiwillig. Gut die Hälfte davon seien in den CS-Büros in den USA und im asiatischen Raum gegangen, der Rest vor allem in London oder der Schweiz (rund 10 Prozent). Dabei habe man Abgänge in allen Bereichen und Funktionen gesehen.

(AWP)