Der Vater der Schweizer Grossbankenregulierung, Aymo Brunetti, warnt vor den Risiken, die von der neuen UBS ausgehen: «Es ist heute glasklar, dass die UBS faktisch eine Staatsgarantie hat», sagte er im Interview mit der «NZZ am Sonntag».

Sollte sie in Schwierigkeiten geraten, müsste sie erneut vom Staat gerettet werden. «Dieses Risiko ist völlig inakzeptabel», so Brunetti. «Die UBS-Rettung könnte die Solidität des staatlichen Haushaltes ernsthaft gefährden und den Bund im Extremfall in die Nähe eines Staatsbankrotts bringen.»

Die UBS stehe heute zwar solide da, das sei bei der CS vor zehn Jahren aber auch der Fall gewesen. «Die Gefahr ist gross, dass wir irgendwann wieder in einer ähnlichen Situation landen wie bei der CS.»

Der Berner Wirtschaftsprofessor fordert nun eine Analyse, ob die UBS bei einer Krise gemäss den Plänen der Regulatoren ohne Staatshilfe abgewickelt werden könnte. Komme man zum Schluss, das ein reguläres Konkursverfahren nicht möglich sei, dann sei eine Erhöhung der Eigenkapitalquoten auf 20 Prozent oder mehr nötig. Dies hätte zur Folge, dass die UBS ihren Hauptsitz ins Ausland verlegen würde. 

(AWP)