Sie plant für den 11. Januar in New York Vorträge für ausländische Investoren über Geldpolitik, Inflation und türkische Vermögenswerte. Wie aus einer Einladung der Zentralbank an die Anleger weiter hervorgeht, wird sie auch an Sitzungen teilnehmen, die für den Präsentationstag in der Zentrale der Wall-Street-Bank JPMorgan Chase geplant sind. Überdies wird Finanzminister Mehmet Simsek einen Vortrag zur Haushaltspolitik und zum Finanzausblick halten. Die Veranstaltung ist Teil der Bemühungen der Türkei, die Kapitalflucht aus dem mit hoher Inflation, Handelsdefiziten sowie schwindenden Devisenreserven konfrontierten Schwellenland zu stoppen und ausländische Investoren zurückzugewinnen.

Erkan hatte vor der Übernahme des Notenbank-Spitzenpostens an der Wall Street und in Führungsetagen von US-Finanzunternehmen Karriere gemacht - unter anderem als Managing Director bei der Investmentbank Goldman Sachs. Nach seiner Wiederwahl hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan Erkan im Juni zur Zentralbankchefin ernannt. Diese straffte die Geldpolitik, nachdem die Zentralbank zuvor den Wünschen Erdogans folgend einen unorthodoxen Kurs gefahren hatte. Die Notenbank hatte trotz der extrem hohen Inflation die Zinsen gesenkt, anstatt sie im Kampf gegen die Teuerung anzuheben. Als Folge wertete die Landeswährung Lira drastisch ab, was wiederum das Inflationsproblem verschärfte.

(Reuters)