Der US-Chipkonzern Intel führt angeblich Gespräche über den Kauf des Chip-Auftragsfertigers GlobalFoundries. Die Kaufsumme läge bei rund 30 Milliarden Dollar, berichtete das "Wall Street Journal" in der Nacht zu Freitag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. GlobalFoundries sagte dem Blatt, es gebe keine Verhandlungen mit Intel.

GlobalFoundries ist neben der taiwanischen TSMC und Samsung Electronics einer der drei grössten Auftragsfertiger für Halbleiter weltweit. Das US-Unternehmen gehört dem Staatsfonds von Abu Dhabi, Mubadala, und soll den Gang auf das Börsenparkett anvisieren. In Deutschland sitzt GlobalFoundries in Dresden. Dort betreibt der Konzern nach eigenen Angaben das grösste Halbleiterwerk Europas, in dem mehr als 3000 Mitarbeiter tätig sind.

Für Intel wäre der milliardenschwere Zukauf ein Paukenschlag. Die seit Monaten andauernden Lieferengpässe bei Halbleitern setzen ganze Industrien unter Druck. Ein Deal mit GlobalFoundries würde Intel in die Lage versetzen, die Produktion stärker hochzufahren. Erst jüngst hatten die US-Amerikaner angekündigt, verstärkt auch Chips für andere Unternehmen fertigen zu wollen.

Intel wollte keine Stellung nehmen, während Mubadala und GlobalFoundries zunächst nicht erreichbar waren.

(Reuters)