In den vergangenen 20 Jahren hätten sich die Preise mehr als verdoppelt, erinnert Frost in einem am Montag publizierten Interview mit "Blick Online".

Die Immobilieninvestitionen der Swiss Life - der grössten Immobilienbesitzerin der Schweiz - bezeichnete Frost als im Vergleich zum Zinsniveau immer noch sehr attraktiv. "Im institutionellen Bereich, also bei ganzen Überbauungen, sind die Preise weniger stark gestiegen als für Stockwerkeigentum und Einfamilienhäuser." Die Swiss Life habe Verpflichtungen, die bis ins nächste Jahrhundert reichten: "Deshalb müssen wir langfristig investieren."

Gross ist offenbar auch die Nachfrage nach Mietwohnungen. Bilder von Leerständen in Siedlungen seien während der Corona-Zeit verschwunden. "Warum? Weil wir ein sehr reiches Land sind, aber eher beengt wohnen", sagte Frost. In der Pandemie hätten viele Menschen entdeckt, wie wichtig ihnen das Wohnen sei: "Sie leisten sich mehr als vorher."

Im Bürobereich seien die Leerstände trotz gegenteiliger Befürchtungen der Swiss Life-Aktionäre erstaunlicherweise ebenfalls tiefer als vor der Pandemie - auch wenn viele Personen im Homeoffice arbeiten. "Natürlich gibt es einzelne Firmen, die jetzt weniger Büros nachfragen. Die erfolgreichen Firmen aber wollen weiterhin all ihren Mitarbeitenden Büroflächen zur Verfügung stellen", sagte Frost.

Der Krieg in der Ukraine betreffe die Swiss Life "finanziell kaum", sagte der CEO auf eine entsprechende Frage. Viele Mitarbeitende vor allem in Deutschland hätten aber Angehörige in der Ukraine oder Russland. Eine erhöhte Nachfrage nach Lebensversicherungen stellt Frost allerdings nicht fest. "Während der Pandemie jedoch stellten wir eine starke Nachfrage nach Versicherungsberatungen fest. Die Leute hatten Zeit, sich intensiv damit auseinanderzusetzen."

(AWP)