Der Vakuumventil-Hersteller VAT publiziert am Donnerstag, 12. Oktober, die Ergebnisse für das dritte Quartal 2023. Die acht Analysten, welche zum AWP-Konsens beigetragen haben, erwarten für das dritte Quartal einen Umsatz von 212,9 Millionen Franken. Im Vorjahreszeitraum wurde ein Umsatz von 305,5 Millionen Franken verbucht. Der Auftragseingang wird auf geschätzte 173,9 Millionen Franken von zuvor 312,2 Millionen Franken.

Investoren und Analysten werden ihr Augenmerk vor allem auf die Marktdynamik bis zum Ende des Jahres richten: Das Unternehmen sehe den Tiefpunkt des gegenwärtigen Zyklus erreicht, entsprechend sollten sich nun erste Zeichen der Erholung abzeichnen, meinen diverse Analysten. Gespannt sind die Beobachter entsprechend auch auf die Guidance des Unternehmens für den Umsatz im vierten Quartal.

Für das dritte Quartal prognostizierte VAT im Juli einen Umsatz in der Spanne von 190 bis 220 Millionen Franken, wobei die Frankenstärke die Verkäufe beeinträchtigen werde. Auch für das Gesamtjahr erwartete das Unternehmen einen Umsatz sowie Betriebsergebnis (EBITDA), Reingewinn und Free Cash Flow unter dem Vorjahr. Die EBITDA-Marge werde knapp unter dem Zielkorridor von 32-37 Prozent erwartet, hiess es. Für das kommende Jahr geht das Unternehmen dann wieder von einer Erholung aus. Getrieben werden soll diese insbesondere durch die Trends zur Digitalisierung und den Übergang von fossilen Brennstoffen zu erneuerbaren Energien.

VAT hat Ende September die Verlängerung der Kurzarbeit für die 650 Beschäftigten in seinen beiden Werken in Haag bekannt gegeben. Eingeführt wurde die Kurzarbeit im Juni. Mit der Verlängerung der Kurzarbeit reagiere VAT auf die anhaltend schwierigen Marktbedingungen, besonders im Bereich der Halbleiterausrüstung. Das Unternehmen verweist auf den Abschwung in der Weltwirtschaft und auf die anhaltend hohen Zinssätze. Negativ wirkten sich zudem die von den USA gegenüber China verhängten Handelseinschränkungen im Halbleiterbereich aus. Die Kurzarbeit erlaube es aber auch, dass VAT auf die für 2024 erwartete Belebung der Nachfrage schnell reagieren könne. 

Mitte September setzte VAT den ersten Spatenstich für sein neues Innovationszentrum am Hauptsitz in Haag. Dort sollen auf rund 12'000 Quadratmetern Test- und Anwendungslabore entstehen. Wie schon Ende 2021 veranschlagt, steht für das Grossprojekt ein Budget von 40 Millionen Franken zur Verfügung. Die Eröffnung ist für das Frühjahr 2025 geplant. 

CEO Mike Allison hatte im Februar dieses Jahres seinen Rücktritt zum Ende des Geschäftsjahres angekündigt. Allison führt das Unternehmen seit rund sechs Jahren. Im Juli gab VAT die Ernennung von Urs Gantner zum neuen Chef per Anfang 2024 bekannt. Gantner ist bereits seit knapp 20 Jahren bei VAT tätig. Er startete seine Karriere als Produktmanager und stieg dann im Unternehmen auf. Seit 2015 leitet er den zentralen Halbleiterbereich.

Die VAT-Titel sind seit Anfang Jahr um beinahe einen Viertel ihres Werts gestiegen, während sich der Gesamtmarkt (SPI) seitwärts bewegt hat. Letztes Jahr verloren die Titel rund 44 Prozent.

(cash/AWP)