Geberit ist im ersten Quartal 2022 erneut gewachsen, gar wieder schneller als zuletzt. Die Gewinnmarge ging hingegen wie von den Analysten prognostiziert zurück, blieb aber weiterhin über der angestrebten Zielspanne.

Der Umsatz erhöhte sich insgesamt um 7,8 Prozent auf 980 Millionen Franken, wie der Sanitärtechnikkonzern am Mittwoch mitteilte. Werden die negativen Währungseffekte ausgeklammert, ergab sich gar ein organisches Plus von 13,0 Prozent.

Das Wachstumstempo hat damit wieder angezogen. Im vierten Quartal erreichte Geberit ein Plus von 4,6 Prozent. Im Gesamtjahr 2021 resultierte indes mit einer Zunahme um knapp 15 Prozent das höchste seit dem Börsengang im Jahr 1999 erzielte Wachstum.

Dieses im ersten Quartal wiederum deutlich über dem normalen Niveau liegende Wachstum sei sowohl auf Verkaufspreiserhöhungen, die rund die Hälfte zum Umsatzwachstum beitrugen, als auch auf positive Volumeneffekte zurückzuführen, so Geberit. Die Nachfrage in der Bauindustrie sei weiterhin stark gewesen. Ausserdem habe es wegen der Preiserhöhungen Vorzieheffekte gegeben.

Regional gesehen zogen in der Hauptregion Europa die Verkäufe im ersten Quartal um 13,0 Prozent an, in Nahost/Afrika um knapp 15 Prozent, in Fernost/Pazifik um gut 20 Prozent und in Amerika um 4,5 Prozent.

Nach dem Handelsstart sinkt der Kurs der Aktie um 0,4 Prozent auf 539 Franken.

Gewinn geht wegen hoher Preise leicht zurück

Beim Gewinn machte sich der inflationäre Gegenwind bemerkbar, vor dem CEO Christian Buhl bereits Anfang März gewarnt hatte. So reduzierte sich der operative Gewinn (EBITDA) um 3,7 Prozent auf 303 Millionen Franken und die entsprechende Marge um 3,7 Prozentpunkte auf 30,9 Prozent. Die massiv angestiegenen Preise bei den Rohmaterialien, der Energie und beim Transport seien nur teilweise durch Verkaufspreiserhöhungen kompensiert worden. Allerdings liegt die Gewinnspanne noch immer über dem angestrebten Zielkorridor von 28 bis 30 Prozent.

Der Reingewinn ging gleichzeitig um 3,7 Prozent auf 220 Millionen zurück. Damit wurden die Erwartungen der Analysten dennoch auf allen Ebenen übertroffen.

Einen konkreten Ausblick für das Gesamtjahr macht Geberit wie üblich zu dieser Zeit im Jahr noch nicht. Die Einschätzungen für das laufende Jahr hätten sich seit der Veröffentlichung der Ergebnisse für das Gesamtjahr 2021 im vergangenen März aber nicht verändert, heisst es dazu.

Die Geberit-Aktien konnten den zu Beginn des Jahres eingeleiteten Abwärtstrend bislang nicht stoppen. Der Titel notiert im Vergleich zu Ende 2021 rund einen Viertel tiefer. Im Vorjahr hatten die Papiere allerdings mehr als einen Drittel an Wert gewonnen.

(cash/AWP)