Nach der von Präsident Wladimir Putin angedeuteten Gesprächsbereitschaft erklärte Aussenminister Sergej Lawrow in harschen Worten, die Ukraine müsse Moskaus Forderungen erfüllen, sonst werde das russische Militär dies tun. Lawrow bekräftigte dabei altbekannte Forderungen wie die Anerkennung der besetzten Gebiete, die rund ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebiets ausmachen, die "Demilitarisierung" und "Entnazifizierung" der übrigen Ukraine und Sicherheitsgarantien. "Die Sache ist ganz einfach: Erfüllen Sie sie zu Ihrem eigenen Besten. Andernfalls wird die Angelegenheit von der russischen Armee entschieden", sagte Lawrow in einem in der Nacht zu Dienstag veröffentlichten Interview der russischen Nachrichtenagentur Tass.
Lawrow warf zudem dem Westen vor, Russland vernichten zu wollen. "Es ist für niemanden ein Geheimnis, dass das strategische Ziel der Vereinigten Staaten und ihrer NATO-Verbündeten darin besteht, Russland auf dem Schlachtfeld zu besiegen, um unser Land erheblich zu schwächen oder sogar zu zerstören", sagte er in dem Tass-Interview. Für die gespannten Beziehungen zu den USA machte er die Regierung von Präsident Joe Biden verantwortlich. Neue Initiativen zur Rüstungskontrolle von Atomwaffen oder für Sicherheitsgarantien seien nicht geplant. Lawrow forderte den Westen auch zu maximaler Zurückhaltung in dem "hochsensiblen" Nuklearbereich auf.
Putin hatte am Sonntag erklärt, Russland sei zu Verhandlungen mit allen in dem Konflikt beteiligten Parteien bereit. Allerdings hätten die Führung in Kiew und ihre westlichen Unterstützer Gespräche verweigert. Dem widersprach die Ukraine umgehend. Sie fordert den Abzug aller russischen Truppen, auch von der bereits 2014 annektierten Halbinsel Krim.
Ein Ende des Krieges, den die russische Führung als militärischen Sondereinsatz bezeichnet, ist nicht in Sicht. Die Situation an der Front in der östlichen Region Donbass ist laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj "schwierig und schmerzhaft". Vor allem die Lage an der Front in Bachmut, Kreminna und anderen Gebiete im Donbass, erfordere ein Höchstmaß an Kraft und Konzentration, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache.
"Die Besatzer setzen alle ihnen zur Verfügung stehenden Mittel ein - und das sind beträchtliche Ressourcen - um irgendeinen Vorstoß zu machen." Der ukrainische Generalstab teilte am Dienstag mit, in den vergangenen 24 Stunden seien russische Angriffe auf zwei Siedlungen in der Region Luhansk und sechs in der Region Donezk zurückgeschlagen worden. Auch die Stromausfälle in der Ukraine als Folge der russischen Luftangriff auf die Energieinfrastruktur halten an. Fast neun Millionen Menschen waren laut Selenskyj zuletzt ohne Strom.
(Reuters)
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„Wer sonst gar nichts hat, der hat doch ein Vaterland. Patriotismus ist die Religion der ganz armen Schweine.“ — Wiglaf Droste deutscher Schriftsteller, Journalist, Gastronomiekritiker und Sänger 1961 - 2019
„Indessen, die Elsasser und Lothringer werden sich wieder an Deutschland anschließen, wenn wir das vollenden, was die Franzosen begonnen haben, [...] wenn wir das arme, glückenterbte Volk und den verhöhnten Genius und die geschändete Schönheit wieder in ihre Würde einsetzen, wie unsere großen Meister gesagt und gesungen, und wie wir es wollen, wir, die Jünger – ja, nicht bloß Elsaß und Lothringen, sondern ganz Frankreich wird uns alsdann zufallen, ganz Europa, die ganze Welt – die ganze Welt wird deutsch werden! Von dieser Sendung und Universalherrschaft Deutschlands träume ich oft wenn ich unter Eichen wandle. Das ist mein Patriotismus.“ — Heinrich Heine Vorwort, Deutschland. Ein Wintermährchen, S. IX f. Deutschland. Ein Wintermärchen (1844), Vorwort (nur Teil der Separatausgabe)
Altkanzler Helmut Schmidt warnte vor einem 3. Weltkrieg wegen Ukraine
„Ich halte nichts davon, einen Dritten Weltkrieg herbeizureden, erst recht nicht von Forderungen nach mehr Geld für Rüstung der Nato. Aber die Gefahr, dass sich die Situation verschärft wie im August 1914, wächst von Tag zu Tag“, so Schmidt seinerzeit in der „Bild“. Deshalb sprach sich Schmidt bei der damaligen Krise gegen schärfere Sanktionen gegen Moskau aus, weil dann jemand als nächsten Schritt eine „verstärkte Rüstung“ fordern könnte. „Und dann landen wir am Ende beim Krieg mit Waffen“.