Sie sei nur knapp 200 Kilometer vor der Küste Japans im Meer niedergegangen, teilte der japanische Verteidigungsminister Yasukazu Hamada am Freitag mit. Die Rakete habe eine Reichweite von bis zu 15'000 Kilometer und könne damit auch das Festland der Vereinigten Staaten erreichen.

Der japanische Ministerpräsident Fumio Kishida sagte, die wiederholten Raketentests Nordkoreas könnten nicht toleriert werden. Auch die USA verurteilten den neuen Raketentest. Dies sei ein dreister Verstoß gegen Resolutionen des UN-Sicherheitsrates, der die Spannungen unnötig erhöhe und die Gefahr einer Destabilisierung der Sicherheitslage in der Region mit sich bringe, sagte ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der US-Regierung.

Der Raketentest fand während des Gipfeltreffens der Staaten der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftskooperation (APEC) in Thailand statt, an der auch US-Vizepräsidentin Kamala Harris teilnahm. Dort wurde kurzfristig ein Dringlichkeitstreffen von Harris mit den Spitzenvertretern von Japan und Südkorea einberufen. Auch Australien, Kanada und Neuseeland sollten daran teilnehmen. Erst am Donnerstag hatte Nordkorea eine Rakete abgefeuert und mit "schärferen militärischen Reaktionen" auf die verstärkte Militärpräsenz der USA in der Region gedroht.

Nordkorea hat in diesem Jahr bereits zahlreiche Tests verschiedener Raketen vorgenommen. Der jüngste Test wäre nach US-Angaben bereits allein der achte einer Interkontinentalrakete. Zuletzt hatte das abgeschottete Land wohl am 3. November eine solche Rakete abgefeuert. Die kommunistische Führung in Pjöngjang hat erklärt, sie reagiere mit den Raketentests auf gemeinsame Militärmanöver der USA und Südkoreas, die deren feindliche Haltung gegenüber Nordkorea belegten. 

(Reuters)