Die Einkaufskosten dürften 2022 noch stärker steigen als die für das laufende Jahr erwarteten vier Prozent, wie Finanzchef Francois-Xavier Roger am Mittwoch anlässlich der Vorlage der Neun-Monatszahlen sagte. Er hob vor allem die steigenden Energie- und Frachtkosten hervor. "Wenn überhaupt, hat sich die Situation gegenüber Juli leicht verschlechtert." Nestlé werde die Preise bis Ende 2021 und dann auch 2022 schrittweise weiter anheben.

Warnung vor Preisdruck

Der Schweizer Konzern ist anderen Konsumgüter-Herstellern bei der Weitergabe höherer Kosten an die Verbraucher dank starker Marken wie Purina-Heimtiernahrung und Perrier-Wasser voraus, doch andere Unternehmen dürften folgen. So hat der US-Branchenriese Procter & Gamble bereits in Aussicht gestellt, die Preise in den Vereinigten Staaten anzuheben, während der französische Danone-Konzern vor Preisdruck im kommenden Jahr gewarnt hat.

Die Nahrungsmittel-Hersteller seien keine Branche, die in normalen Zeiten von Inflation betroffen seien, erklärte Nestlé -Chef Mark Schneider. Bei einem regelmässigen Inflationsrhythmus könnten sich die Unternehmen anpassen und ihre finanzielle Leistungskraft beibehalten. "Doch der Wendepunkt, der in diesem Jahr aus heiterem Himmel kam, hat die gesamte Branche überrascht", sagte Schneider.

(Reuters)