Cerberus verkaufte am Dienstagabend 15 Millionen Papiere des grössten deutschen Geldhauses für 212 Millionen Euro an institutionelle Investoren, wie die mit der Transaktion betraute Investmentbank Morgan Stanley mitteilte. Das Paket im Umfang von 0,73 Prozent des Grundkapitals der Deutschen Bank entspricht gut einem Drittel der verbliebenen Beteiligung, nachdem der Investor bereits vor vier Wochen einen Teil seines Engagements bei der Deutschen Bank und der Commerzbank zu Geld gemacht hatte.

Der Verkaufspreis lag bei 14,15 Euro je Aktie, wie Morgan Stanley mitteilte. Das sind nur 1,5 Prozent weniger als der Xetra-Schlusskurs vom Dienstag. Die Deutsche-Bank-Aktie hatte den Xetra-Handel mit einem Plus von fast fünf Prozent beendet und lag damit genau zwei Euro über dem Kurs, bei dem Cerberus im Januar ein erstes Aktienpaket auf den Markt geworfen hatte.

Damals hatte der Investor parallel einen Teil seiner Commerzbank-Aktien verkauft, an der er nun noch drei Prozent hält. Nicht einmal die Haltefrist von 45 Tagen für die restlichen Aktien wollte Cerberus einhalten; mit Zustimmung der Banken ist das erlaubt. Der nächste Schritt dürfte nicht lange auf sich warten lassen. Cerberus hat nur versprochen, die nun verbliebenen Aktien für weitere 30 Tage nicht zu verkaufen.

Der Einstieg von Cerberus bei den beiden Banken vor gut vier Jahren hatte für viel Aufsehen gesorgt. Gelohnt hat er sich für den Hedgefonds nicht. Insider hatten bereits im Januar einen Komplett-Rückzug in absehbarer Zeit in Aussicht gestellt. Damit realisiert Cerberus Verluste. Der Fonds hatte Insidern zufolge auf eine Fusion gesetzt - eine Wette, die aber nicht aufging. Weder kam der grosse Zusammenschluss zwischen den beiden Häusern zustande, auch wenn zeitweise darüber gesprochen wurde, noch gab es eine Fusion mit einer ausländischen Bank. Cerberus wollte sich zu der Platzierung nicht äussern.

(Reuters)