Das gegenwärtige Inflationsziel der amerikanischen Zentralbank beträgt 2 Prozent. Die Fed könnte sich aber veranlasst sehen, dieses auf 3 Prozent anzuheben. Die Fed sei mit der Anpassung des Inflationsziel wohl bereits im Verzug und werde mit einer Anhebung des Kursziels ihre Glaubwürdigkeit schützen müssen, sagte Mohammed El-Erian, ehemaliger CEO der Fondsgesellschaft Pimco und heutiger Berater des Versicherungskonzerns Allianz, in einem Interview mit dem Sender CNBC.

 

 

El-Erian äusserte sich nicht zum ersten Mal kritisch zum bisherigen Verhalten der Zentralbank. Ende 2021 beispielsweise kritisierte er die Einschätzungen der Fed, die Inflation sei nur "vorübergehend". Die zuletzt gemessene Inflationsrate der USA liegt bei 8,5 Prozent.

Eine Änderung des Inflationsziels hätte laut El-Erian aber Auswirkungen auf die Goldpreise sowie Bitcoin und Co: "In so einer Welt gehen beide höher." Die Goldpreise haben dieses Jahr schon einen Anstieg um 9 Prozent verzeichnet und werden zu 1978 Dollar pro Unze gehandelt. Der Preis für Bitcoin ist hingegen um 16 Prozent auf 39'178 Dollar gesunken und Ether wird sogar um 21 Prozent tiefer gehandelt. Vor allem kryptobegeisterte Händler seien beunruhigt durch diesen Niedergang, gerade wenn man diesen mit dem momentanen Goldhandel vergleiche, sagte El-Erian.

Krypto als «Diversifier»

El-Erian nennt auch einen Grund, weswegen Kryptowährungen bisher nicht so gut performt haben wie Gold: Kryptowährungen hätten bislang enorm von Liquiditätsspritzen profitieren können. Diese werden nun jedoch eingestellt, was für viele Investoren auch die Attraktivität von Krypto mindere: "Bis jetzt hat das Liquiditäts-Element die Oberhand gehabt." 

Was jedoch nach Aussage des Ökonomen nichtsdestotrotz für Kryptowährungen spricht, sei deren grosse Attraktivät als "Diversifier", welche vor allem während Inflationszeiten ein Vorteil sei.

(cash)