Der Aktienkurs von GAM war infolge des Skandals kürzlich auf den niedrigsten Wert abgesackt seit der Ausgliederung der Gesellschaft vor einem Jahrzehnt aus der Julius Bär.

In einem Szenario, das diskutiert wird, könnte das Unternehmen die Zahl der Beschäftigten um 250 bis 350 reduzieren, wie eine mit der Angelegenheit vertraute Person sagte. Sie bat wegen der Vertraulichkeit der Informationen um Anonymität. Per Ende Juni beschäftigte GAM 863 Mitarbeiter. Die Gesellschaft ist bestrebt, nach dem Verlust wichtiger Aktiva die Kosten an die niedrigeren Erträge anzupassen.

Es sei noch keine endgültige Entscheidung zu den potenziellen Stellenstreichungen gefallen, die sich auf Back-Office-Mitarbeiter und entsprechende Aktivitäten konzentrieren würden, sagten die Personen. Auch könnte GAM eine andere Strategie verfolgen, hieß es weiter. Ein Sprecher von GAM lehnte eine Stellungnahme ab.

Am 1. September übernahm Peter Sanderson das Steuer bei den Gesellschaft. Nach dem Antritt des ehemaligen Blackrock-Managers verließen bereits mehrere Führungskräfte das Unternehmen. Eine Kaufofferte der italienischen Generali lehnte GAM einer mit der Situation vertrauten Person zufolge ab. Mit einer Verschärfung des Sparkurses dürfte der Brite nun versuchen, die Kosten den schrumpfenden Erträgen anzupassen, erklärte ein Experte. 

Der Chief Executive Officer wird voraussichtlich Mitte Dezember dem Board seine neue Strategie vorstellen, sagten die Personen.

Investmentchef geht

Bereits am Freitag war bekannt geworden, dass GAM-Investmentchef Matthew Beesley den Vermögensverwalter verlassen wird. Seine Stelle wird nicht mehr besetzt. Seine Aufgaben würden einerseits unter den Leitern der zwei Investmentgruppen "Systematic and Solution", die auch Privatkunden beinhalten, sowie "Discretionary" aufgeteilt. Andererseits übernehme Steve Rafferty, Chef des operativen Geschäfts (COO), die Verantwortung für die Kontrolle des Front Office sowie des Handels von Beesley.

Beesley werde noch über einige Monate für GAM arbeiten, um einen reibungslosen Übergang sicherzustellen, hiess es am Freitag weiter. Er habe bei GAM keine Kundengelder verwaltet. 

(Bloomberg/Reuters/cash)