Wegen der schleppenden Impfkampagne, den anhaltenden Lockdowns sowie den Kosten für Kurzarbeit und andere Hilfsmassnahmen schwillt der Finanzierungsbedarf der Regierung beträchtlich an, sagten Personen, die nicht namentlich genannt werden wollten. Betrug der monatliche Fehlbetrag jüngst noch bis zu 10 Milliarden Euro, liege er jetzt manchmal 50 Prozent höher, sagten sie.

Draghi hat sich gerade erst ein 32-Milliarden-Euro-Paket genehmigen lassen, das ursprünglich von seinem Vorgänger Giuseppe Conte beantragt worden war.

Die leeren Staatskassen und die nur allmähliche Lockerung der Lockdowns bedeuten nun, dass er im April zurück ins Parlament muss, um weitere Neuschulden genehmigen zu lassen, sagten die Personen.

Draghis Wahl

Draghi muss schnell entscheiden, ob die Regierung jetzt eine grössere Summe beantragt, um Italien so lange über Wasser zu halten, bis die Impfungen Wirkung zeigen, oder ob er ein monatliches Spiessrutenlaufen im Parlament auf sich nimmt. Ein Regierungssprecher und ein Sprecher des Finanzministeriums lehnten eine Stellungnahme ab.

Die Regierung hat seit Beginn der Pandemie über 130 Milliarden Euro ausgegeben, was fast 8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts entspricht. Dies hat die Staatsverschuldung auf fast 156 Prozent des BIP getrieben.

Italienische Staatsanleihen mit einer kurzen Laufzeit von zwei Jahren rentieren derzeit zwar mit -0,4 Prozent, doch für 10-jährige beträgt sie schon 0,6 Prozent und stieg bis Freitagvormittag um etwa 3 Basispunkte.

(Bloomberg)