Trotz bislang positiver SMI-Jahresbilanz war der Oktober ein schwieriger Börsenmonat, er wird damit seinem Ruf gerecht. Hohe Ausschläge waren fast an der Tagesordnung, wobei Anleger mit einer Vielzahl an Datenpunkten konfrontiert waren. Neben der Berichtssaison war auch der makroökonomische Kalender voll. Überschattet war der Handel aber insbesondere durch die Nervosität vor den US-Wahlen. 

Der Swiss Market Index hat im Oktober 2,5 Prozent verloren, wobei der Verlust hauptsächlich in der laufenden Woche zustande kam. Er beträgt seit Montag 2,6 Prozent.

Anders hingegen präsentiert sich die Aktie des Hörsystem-Spezialisten Sonova. Zwar weist die Kurslinie jüngst eher eine Abwärts-Tendenz auf, dennoch verzeichnen die Aktie im Oktober insgesamt einen Zuwachs von 5 Prozent. Sie ist damit beste SMI-Aktie im Oktober. Am Montag dieser Woche erreichten die Titel mit 335,80 Franken den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahren.

Kursentwicklung von Sonova.

KI-Hoffnungen verliehen den Aktien von Sonova über die letzten Wochen Rückenwind. Aber auch Berichte, wonach der Hörsystem-Spezialist künftig in den USA die Warenhauskette Costco wieder beliefern wird, sorgten für positive Reaktionen am Markt. Für die UBS hat die Vereinbarung das Potenzial, den Umsatz auf Gruppenebene um 2 bis 3 Prozent zu steigern, da die USA mit fast 30 Prozent Umsatzanteil von grosser Bedeutung sind. Bis dahin könne es allerdings mehr als zwölf Monate dauern, so die UBS.

Bereits Anfang des Monats verschaffte die Ankündigung neuer Innovation den Aktien Aufwind. Am "Investor & Analyst Day 2024" präsentierte Sonova die neuen Hörgeräte-Plattformen und bestätigte die Finanzprognose für das Geschäftsjahr 2024/25. Die neu vorgestellten Hörgeräteplattformen sind ein Vorreiterprodukt, da zum ersten Mal in der Firmengeschichte ein Mikrochip auf Basis Künstlicher Intelligenz entwickelt wurde, der die Spracherkennung in lärmigen Umgebungen verbessert. Damit bringt Sonova das weltweit erste Hörsystem mit einer solchen Systematik auf den Markt. Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) beschrieb die Innovation als "riesigen Schritt vorwärts" und sieht Sonova damit der Konkurrenz mindestens zwei bis drei Jahre voraus. 

Das durchschnittliche Kursziel der Aktie liegt bei 298,16 Franken, was darauf hindeutet, dass die Aktie kein Potenzial mehr hat. Das will aber nichts heissen. Die Mehrheit der zuständigen Analysten empfiehlt die Aktie zu halten oder zu kaufen, während nur vier von 22 Experten die Aktie verkaufen würden. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) liegt bei 32 - wird per März 2025 bei 30 eingeschätzt. Damit wirkt die Aktie derzeit zwar hoch bewertet, was jedoch auf das erwartete Wachstum und die strategische Positionierung zurückzuführen ist. 

Ob die hohen Erwartungen an den Hörsystem-Spezialisten gerechtfertigt sind oder nicht, zeigt sich am 19. November. Dann präsentiert das Unternehmen die Halbjahresergebnisse 2024/25.