Nvidia steht im Fokus, wenn es um Investitionen in die Künstliche Intelligenz geht. Die Aktie hat seit Jahresbeginn 93 Prozent zugelegt, das Kursplus auf Jahressicht beträgt 212 Prozent. Am Mittwochabend wird der Chiphersteller die Zahlen zum ersten Quartal vorlegen. Analysten schätzen, dass Nvidia 24,59 Milliarden Dollar umgesetzt hat. Das entspricht einer Steigerung um 241,94 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert.
Anleger, die sich zu sehr auf GPU-Chips konzentrieren, haben im KI-Universum eine noch lukrativere Gelegenheit verpasst. In einer neuen Notiz stellt die Bank of America fest, dass die Aktiengewinne von Vertiv - einem Hersteller von Stromversorgungs- und Kühlausrüstung für Rechenzentren - die Renditen von Nvidia im vergangenen Jahr um satte 315 Prozentpunkte übertroffen haben.
Der Vergleich beginnt am 24. Mai 2023, direkt nach Nvidias erstem Spitzenquartal, das den gesamten KI-Boom bei Aktien auslöste. Um genau zu sein, ist Vertiv seit diesem Datum um 516 Prozent gestiegen und hat damit den Anstieg von Nvidia um 211 Prozent deutlich übertroffen. Der Vergleichsindex S&P 500 ist im gleichen Zeitraum um vergleichsweise magere 29 Prozent gestiegen. «Vertiv ist der wahre KI-Liebling», schrieb BofA in einer Kundenmitteilung.
KI-Rallye weitet sich auf mehr Sektoren aus
Laut BofA ist die herausragende Performance von Vertiv repräsentativ für die KI-Rallye, die sich auf immer mehr Sektoren ausweitet. Ein Grossteil davon ist darauf zurückzuführen, dass die fortschrittlichen Chips, die KI ermöglichen - wie die von Nvidia produzierten - deutlich mehr Strom für den Betrieb benötigen. Dies bietet nach Ansicht des Unternehmens Chancen für Industrie-, Versorgungs- und Rohstoffwerte.
«GPUs benötigen 2 bis 2,5 mal mehr Strom als CPUs, und der erwartete Stromverbrauch für im Bau befindliche US-Rechenzentren entspricht mehr als 50 Prozent des Stroms, der derzeit von US-Rechenzentren verbraucht wird», schrieb die Bank of America am Montag. «Es wird erwartet, dass der Stromverbrauch von KI-Anwendungen in den nächsten Jahren durchschnittlich 25-33 Prozent wachsen wird.»
Andere Marktteilnehmer, wie der «Big Short»-Investor Steve Eisman, haben darauf hingewiesen, dass der erhöhte Stromverbrauch diese GPUs auch erheblich heisser macht, was Firmen wie Vertiv unter Druck setzt, die Kühlsysteme in den Rechenzentren zu verbessern. Eisman ist seit langem ein Bulle in Sachen US-Infrastruktur. Abgesehen von der KI setzt er darauf, dass die grüne Politik auch diese Sektoren ankurbeln wird.
Auch Goldman Sachs hat in ähnlicher Weise eine Ausweitung der KI-Investitionen skizziert und Nvidia als die erste von vier Phasen bezeichnet. Schliesslich werden Investitionen in Versorgungsunternehmen die Oberhand gewinnen, und dann werden die Unternehmen, die KI-Software am besten integrieren können, den «Sieg» davontragen.
(cash)