«NZZ am Sonntag»:
Der Bund hat ein Rechtsgutachten zur Klärung der Rolle der Schweiz im Umgang mit den Jenischen in Auftrag gegeben. Das Gutachten soll klären, ob beteiligte Akteure sowie der Schweizer Staat einen Völkermord oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Jenischen begangen haben, wie die «NZZ am Sonntag» schrieb. Das Eidgenössische Departement des Innern habe den Auftrag bestätigt. Das Programm «Kinder der Landstrasse» des Hilfswerks Pro Juventute habe den Jenischen während Jahrzehnten ihre Kinder weggenommen. Der Staat habe es legitimiert und mitfinanziert. Jenische Verbände sprachen von einem «kulturellen Völkermord» und forderten dafür eine Anerkennung. Das Gutachten soll im Herbst vorliegen, der Bundesrat bis Ende Jahr darauf reagieren.
«SonntagsBlick»:
Zahlen der kantonalen Labore vom vergangenen Jahr haben häufige Probleme mit der Wasserqualität in Frei- und Hallenbädern aufgezeigt. In Zürich wurden bei fast einem Drittel der untersuchten Becken Mängel festgestellt, und im Kanton Bern gab es bei fast der Hälfte der 89 geprüften Bäder Beanstandungen, wie «SonntagsBlick» schrieb. Im Aargau wurden demnach 44 der 45 untersuchten Badeanstalten bemängelt. Ein besonders häufiger Grund für Beanstandungen waren laut «Sonntags-Blick» zu hohe Chloratwerte, die die Sauerstoffaufnahme beeinträchtigen und die Nieren schädigen können. Dennoch stellte die oberste Kantonschemikerin Alda Breitenmoser den Schweizer Bädern ein gutes Zeugnis aus. Mängel würden meist rasch behoben.
«SonntagsZeitung» / «Le Matin Dimanche»:
Die Schweiz hat sich im IT-Bereich laut einer Studie zu stark von Anbietern wie Google, Microsoft und SAP abhängig gemacht. Das Ausland bemühe sich stärker um Unabhängigkeit, hielten Forschende der Berner Fachhochschule laut der «SonntagsZeitung» und «Le Matin Dimanche» fest. «Allein in der Bundesverwaltung sprechen wir von über 30'000 Arbeitsplätzen, die Windows nutzen», sagte Studienautor Matthias Stürmer. Ein Teil des Geschäftsmodells der Unternehmen beruhe darauf, die Kundschaft so eng zu binden, dass ein Wechsel des Anbieters de facto unmöglich ist. Die Folgen seien unter anderem eine eingeschränkte Informationssicherheit und rechtliche Unsicherheit. Als Lösung schlug die Fachhochschule Open-Source-Software in der Verwaltung vor.
«NZZ am Sonntag»:
Die Sanierung aller energetisch ineffizienten Wohngebäude würde bis 2050 laut einer Studie 228 Milliarden Franken kosten. Das umfasse verbesserte Fenster und Gebäudehüllen sowie den Ersatz fossiler Heizsysteme, wie die «NZZ am Sonntag» aufgrund einer Analyse des Immobilienberatungsunternehmens Wüest Partner schrieb. 931'000 Wohnhäuser müssten demnach umfassend saniert werden, um die Klimaziele bis 2050 zu erreichen. Die Finanzierung sei volkswirtschaftlich «durchaus realistisch», hiess es in der Studie. Die Rentabilität hänge aber stark von der Wirtschaftskraft der jeweiligen Region ab. Je höher das lokale Preisniveau, desto attraktiver sei die Sanierung von Mietwohnungen.
«SonntagsZeitung»:
Die thailändische Central Group hat neben dem Geschäft nur Interesse am Globus-Gebäude an der Zürcher Bahnhofstrasse bekundet. Es sei «zeitnah» mit einem Angebot zu rechnen, zitierte die «SonntagsZeitung» aus dem aktuellen Sanierungsbericht der Signa Prime Selection, der Luxussparte des Signa-Konzerns. Der Verkaufsprozess für die Immobilie in der Berner Innenstadt sei vorbereitet. Für die «kleineren Liegenschaften» liefen «lose Gespräch» zu deren Verkauf. Bis Ende Jahr sollen die wichtigsten Verkäufe abgeschlossen sein. Bei der Globus-Baustelle in Basel rechnen die Verantwortlichen erst nach der Fertigstellung 2026 mit einem Verkauf. Parallel dazu liefen Verhandlungen über die Übernahme des operativen Geschäfts der Warenhäuser.
«SonntagsZeitung»:
An der diesjährigen Feier zum 1. August wird kein Bundesratsmitglied eine Rede auf dem Rütli UR halten. Eigentlich hätte ein bürgerliches Mitglied des Bundesrats auftreten sollen, wie die «SonntagsZeitung» schrieb. Alle Bundesratsmitglieder von SVP und FDP sagten jedoch ab, wurden zu spät oder gar nicht angefragt. Albert Rösti (SVP) sei mit sieben Auftritten schon zu verplant. Karin Keller-Sutter (FDP) wird am Nationalfeiertag in New York vor Auslandsschweizern sprechen. Guy Parmelin (SVP) habe keine Einladung erhalten, hätte aber auch einen zu vollen Terminkalender. Die Verwalterin der Rütliwiese, die schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft, sehe es nicht negativ, dass kein Bundesratsmitglied auftrete. In diesem «Übergangsjahr» wolle man dem Thema Gemeinnützigkeit mehr Gewicht geben.
«SonntagsBlick»:
Die Walliser Tourismuskammer will sich am Dienstag zu einer Sitzung aufgrund ihres neu gewählten Präsidenten treffen. Die Kammer wählte Yannick Buttet zum Präsidenten, obwohl er zweimal rechtskräftig verurteilt wurde, einmal wegen sexueller Belästigung und einmal wegen Nötigung. In seiner neuen Funktion wäre er indirekt der Chef seines Opfers, wie «SonntagsBlick» schrieb. Kritik an der Wahl kam unter anderem aus seiner Partei, der Mitte. Es sei ein Skandal, dass er innerhalb der Bewährungsfrist wieder einen Prestigejob erhalte und indirekt Chef seines Opfers werde, sagte Christina Bachmann-Roth, Präsidentin der Mitte-Frauen. Buttet und die Walliser Tourismuskammer wollten sich laut der Zeitung nicht äussern.
«SonntagsBlick»:
Biel hat sich laut Stadtpräsident Erich Fehr von seiner Abhängigkeit der Uhrenindustrie gelöst. Heute ist noch gut ein Zehntel der Beschäftigten in der Uhrenindustrie tätig, wie Fehr in einem Interview mit «SonntagsBlick» sagte. Das schlechte Halbjahresergebnis der in Biel ansässigen Swatch-Gruppe könne die Wirtschaftsstandort auffangen. «Auch wenn nicht ohne Rumpeln», sagte Fehr. Bei den Unternehmen habe sich gezeigt, dass die wirtschaftliche Entwicklung und die Steuereinnahmen nicht direkt zusammenhängen. «Was wir aber weiterhin sind, ist ein Export- und Industriestandort», sagte der SP-Politiker. Wichtigster Handelspartner sei nicht China sondern Europa.
«NZZ am Sonntag»:
Der Bund hat seine Liste der Ernährungsempfehlungen um verarbeiteten Lebensmitteln ergänzt. Dazu zählen insbesondere vegane Fleischersatzprodukte, wie die «NZZ am Sonntag» schrieb. Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen werde im September seine Empfehlungen erneuern. Darin rate es, Produkte mit langen Zutatenlisten sparsam zu konsumieren. Hintergrund der Ergänzung sei ein Antrag der Eidgenössischen Ernährungskommission. Sie stellte vor einem Jahr einen «dringenden Handlungsbedarf» in Bezug auf hochverarbeitete Lebensmittel fest, wie die Zeitung schrieb.
(AWP)