Zwar ist in beiden Grossstädten der Kaufpreis für Wohnungen zuletzt leicht gesunken, der Mietmarkt entspannt sich aber dennoch nicht. Wie aus aktuellen Daten der Immobilienplattform Immoscout hervorgeht, steigen die Mieten unaufhörlich.

In der Hauptstadt stiegen die Mietpreise bei Neuvermietungen von Bestandswohnungen laut Immoscout im Juni auf 12,98 Euro pro Quadratmeter — eine Steigerung von mehr als 14 Prozent im Jahresvergleich. Noch drastischer ist die Lage an der Isar: Dort werden 19,51 Euro aufgerufen, 16 Prozent mehr als vor einem Jahr. Ähnlich ist die Entwicklung bei Neubauwohnungen.

Kaufpreisrückgang schon zu Ende

Gleichzeitig zeigen die Daten, dass die Kaufpreise für Wohnungen und Häuser zurückgehen. In Berlin zeigt sich bei Bestandswohnungen ein Preisrückgang um 0,9 Prozent auf 4'651 Euro pro Quadratmeter, in München um 5,5 Prozent auf immer noch stolze 7'454 Euro. Allerdings scheint dieser Trend bereits an sein Ende zu kommen.

Hintergrund für die sinkenden Preise sind die steigenden Zinsen der Europäischen Zentralbank im Zuge ihrer Inflationsbekämpfung. Da die straffere Geldpolitik auch die Zinsen für Kredite in die Höhe treibt, halten sich potenzielle “Häuslebauer” derzeit zurück. Das übt weiteren Aufwärtsdruck auf die Mietpreise aus, so Immoscout.

“Die Entwicklung auf dem Berliner Mietmarkt ist beispiellos in der deutschen Geschichte”, so Immoscout. “Der starke Anstieg der Mieten ist die Konsequenz aus einer Verschiebung von Kauf- zu Miet-Markt.”

Immoscout nimmt als Referenzobjekt bei Vermietungen eine Zwei-Zimmer-Bestandswohnung mit 70 Quadratmetern, bei Verkäufen eine Drei-Zimmer-Wohnung mit 80 Quadratmetern.

(Bloomberg)