"Ich warne die Schweiz davor, mit Bin Salman Geschäfte zu machen", sagte Abdullah Alaoudh gegenüber der "SonntagsZeitung". Er ist der Verantwortliche für die Golfregion bei der US-Nichtregierungsorganisation Dawn. Das Kürzel steht für "Democracy for the Arab World Now".

Hintergrund der Aussage ist die Machtfülle, welche die Saudis bei der Credit Suisse erlangt haben. Nach der Kapitalerhöhung hält die Saudi National Bank 9,9 Prozent am Aktienkapital der zweitgrössten Schweizer Bank. Hinter dem saudischen Institut steht der Staatsfonds des ölreichen Landes und dieser wird vom saudischen Kronprinz Mohammed Bin Salman kontrolliert. Laut dem "Wall Street Journal" soll Bin Salman zudem ein Investment über 500 Millionen Dollar an der Credit Suisse First Boston planen.

Mit den Investments im Ausland gehe es Bin Salman nur darum, die eigene Weste weisszuwaschen, sagte Abdullah Alaoudh weiter. Dafür nutz der Kronprinz den Tourismus, investiert in den Profinussball oder steigt bei Firmen weltweit ein. "Bin Salman versteht, wer Geld braucht". sagte Alahoud weiter. Er setzte das Kapital strategisch für seine Zwecke ein. "Wer sich einmal auf die Saudis einlässt, kann später nicht mehr nein sagen, wenn sie das nächste Mal vor der Tür stehen."

Die Organisation "Democracy for the Arab World Now" wurde 2018 vom saudischen Journalisten Jamal Khashoggi gegründet. Wenige Monate später wurde er bestialisch umgebracht, nachdem er das saudi-arabische Generalkonsulat in Istanbul betreten hatte. Er soll dort nach seiner Ermordung in Stücke geschnitten und in Säure aufgelöst worden sein, spekulierten viele Medien. Bin Salman bestreitet, die Tötung von Kashoggi angeordet zu haben. Er hat aber zugegeben, dass sie "unter meiner Aufsicht" stattfand. 

Dawn versucht seither, Bin Salman für den Mord an Khashoggi zur Rechenschaft zu ziehen. Die Regierung in Riad sei gefährlich, sie lasse Menschen verschwinden, sie töte, sagte Alahoud weiter. 

(AWP/cash)