Die Beteiligung wurde in den vergangenen drei bis vier Monaten veräussert, sagte David Herro, Chief Investment Officer für internationale Aktien bei Harris Associates, in einer E-Mail. Die Financial Times hatte zuvor über den Verkauf berichtet.

Harris war jahrelang der grösste Aktionär der Credit Suisse. Gegen Ende 2022 hatte der Investor seine 10-Prozent-Beteiligung halbiert. Die Aktie der Bank fiel in der vergangenen Woche auf ein Rekordtief, nachdem die Credit Suisse angesichts beispielloser Abflüsse im vergangenen Monat einen höheren Verlust ausgewiesen hatte als erwartet.

Die Aktien der Credit Suisse haben seit Sommer 2007 rund 95 Prozent ihres Wertes eingebüsst. Im europäischen Banksektor insgesamt begann Ende letzten Jahres indessen eine Rally, da die geldpolitische Straffung den Rentabilitätsausblick des Sektors aufhellte.

"Steigende Zinsen bedeuten, dass viele europäische Finanzwerte in die andere Richtung gehen", zitierte die FT Herro. "Warum sollte man sich für etwas entscheiden, das Kapital verbrennt, wenn der Rest des Sektors es jetzt erwirtschaftet?"

Kritik wurde zuletzt immer lauter

Herro kritisierte auch den Plan der Credit Suisse, ihre Investmentbank unter der Leitung von Michael Klein auszugliedern. Der Vorschlag sei "umständlich" und würde mehr Kapital verbrauchen, als Herro erwartet hatte, berichtete die FT.

Harris Associates besitzt seit Anfang dieses Jahrhunderts Aktien der Credit Suisse und hat nach der Finanzkrise 2008 noch einmal nachgelegt. Während Herro die Bank zu Beginn ihrer Krise noch verteidigte, wurde seine Kritik an der Geschäftsleitung zuletzt immer lauter.

Die Saudi National Bank, eine Geschäftsbank, die von der Regierung des Golf-Königreichs kontrolliert wird, ist nun der grösste Anteilseigner der Credit Suisse. Auch der Staatsfonds des Emirats Katar hat seinen Anteil im Zuge der Kapitalerhöhung in Höhe von 4 Milliarden Franken im Dezember erhöht.

(Bloomberg)