Der Reingewinn stieg im Startquartal 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 75 Prozent auf 1,31 Milliarden Franken, wie die Credit Suisse am Donnerstag mitteilte. Die Bank profitierte dabei von einem negativen Steuersatz.
Auf Vorsteuerebene lag der Gewinn bei 1,20 Milliarden Franken. Ohne den Gewinn aus dem Abschluss des Verkaufs der Fonds-Plattform Investlab an Allfunds in Höhe von 268 Millionen Franken und kleineren Rückstellungen für bedeutende Rechtsstreitigkeiten hätte der Vorsteuergewinn 951 Millionen betragen.
Die Erträge stiegen auf 5,78 Milliarden Franken nach 5,49 Milliarden im Vorjahr. Dank der Marktturbulenzen handelten die Kunden häufiger und spülten der Handelsparte Global Markets Erträge von 1,7 Milliarden Franken in die Kasse.
"Das erste Quartal unter meiner Leitung als CEO der Gruppe war durch ein sehr schwieriges Umfeld mit einschneidenden Auswirkungen infolge der COVID-19-Pandemie geprägt", liess sich Thomas Gottstein zitieren, der erstmals als Gruppenchef die Zahlen präsentiert. Obwohl eine in bedeutendem Umfang gebildete Reserve von über 1 Milliarde Franken absorbiert worden sei, habe die Bank ein solides Ergebnis erzielt.
Wegen Corona wurden zudem Rückstellungen für Kreditrisiken in der Höhe von 568 Millionen gebildet. Das Ausmass der Corona-Auswirkungen sei nach wie vor schwierig zu beurteilen, hiess es. In den kommenden Quartalen könnte es nötig sein, weitere Reserven zu bilden und Wertberichtigungen vorzunehmen, insbesondere im Corporate-Banking-Geschäft und bei sonstigen Darlehen ausserhalb der Schweiz und im Hinblick auf unsere Anlagen im Asset Management.
Zudem könne die Erholung bei Beratungs- und Emissionsgebühren verhalten sein - wenigstens kurzfristig, bis die Covid-19-Pandemie nachlässt und die Erholung der globalen Wirtschaft einsetzt. Man sei aber überzeugt, auch während dieser Krise solide Finanzergebnisse zu erzielen, so die CS mit Blick in die Zukunft.
Mit den Ergebnissen wurden die Schätzungen von Analysten auf Stufe Ertrag und Reingewinn übertroffen. Es hatte aber im Vorfeld eine hohe Unsicherheit gegeben - entsprechend gross waren die Schätzungsbandbreiten. Laut AWP-Konsens gingen die Experten im Durchschnitt von einem Gesamtertrag von 5,44 Milliarden sowie von einem Vorsteuergewinn von 1,25 Milliarden und einem Konzerngewinn von 910 Millionen Franken aus.
(AWP/Reuters)