Die Schweiz wird wahrscheinlich die Grenzen zu Italien schliessen. Das berichtet handelszeitung.ch und beruft sich dabei auf Tessiner Regierungskreise. Ab wann die Massnahme umgesetzt wird, ist zur Stunde noch nicht klar.

Auch die Schulen im Kanton Tessin werden schliessen, wie handelszeitung.ch unter Berufung auf dieselben Kreisen schreibt. Offen sei auch hier, ab wann und für wie lange die Massnahme gilt.

Für aktuelle Updates siehe handelszeitung.ch.

Die Schweiz ist nicht das erste Land mit diesem Schritt. Österreich hat ebenfalls am Dienstag wegen der Coronavirus-Epidemie ein Einreiseverbot für Personen aus Italien verhängt und setzt damit die Schengen-Regelung als erster EU-Staat in der Krise aus. "Hier ist das oberste Ziel, die Verhinderung des Austausches und somit das Einschleppen der Erkrankung in unsere Gesellschaft", sagte Kanzler Sebastian Kurz am Dienstag in Wien.

Italien geht unterdessen mit drastischen Maßnahmen gegen eine weitere Ausbreitung des Virus und die wirtschaftlichen Folgen vor: Seit Dienstag ist die Bewegungsfreiheit der Bürger im ganzen Land eingeschränkt, Reisen sind nur noch erlaubt, wenn sie beruflich, medizinisch oder durch einen Notfall begründet sind. In Deutschland rief das Robert-Koch-Institut die Krankenhäuser auf, sich auf eine größere Zahl schwer erkrankter Corona-Patienten vorzubereiten. 

Österreich will auch den Zug- und Luftverkehr mit Italien für Reisende einstellen, sofern sie kein Attest haben. Güter sollen dagegen weiter die Grenze passieren können. "Wir machen Grenzkontrollen an den Grenzübergängen, eine Einreise ist nur mit gültigem Gesundheitszertifikat aus Italien möglich", sagte Innenminister Karl Nehammer. Eine Durchreise durch Österreich sei aber erlaubt, solange kein Zwischenstopp im Land eingelegt werden müsse. Ausnahmen soll es auch für Menschen geben, die 14 Tage isoliert in einer Unterkunft unterkommen. 

Der deutsche Wirtschaftsminister Peter Altmaier äußerte sich kritisch zu den Massnahmen Österreichs. "Die Freizügigkeit ist ein hohes Gut", sagte er in Berlin. Deutschland werde alles tun, um Einschränkungen zu vermeiden. Darüber müsse aber auf europäischer Ebene gesprochen werden. Die EU-Mitgliedsstaaten können in Notsituationen für einen bestimmten Zeitraum das Schengen-Abkommen zur Abschaffung der Grenzkontrollen aussetzen. Sie müssen die EU-Kommission über den Grund informieren. Die Kommission entscheidet, ob dies legal ist oder nicht. Auch während der Flüchtlingskrise 2015/16 machten europäische Staaten von dieser Möglichkeit Gebrauch.

(cash)