Die Angebotsmieten ausserhalb der Hauptstadt London stiegen allein vom ersten auf das zweite Quartal um 3,5 Prozent auf 1231 (1423 Euro) Pfund und damit mehr als doppelt so schnell wie im ersten Vierteljahr, wie die Immobilienwebsite Rightmove am Freitag zu ihrer Auswertung mitteilte. Sie liegen damit 9,3 Prozent höher als vor einem Jahr und sogar 33 Prozent höher als 2019, dem Jahr vor Ausbruch der Pandemie.

Die Hauptstadt London hat mit 2567 Pfund pro Monat für Neuvermietungen viel höhere Durchschnittspreise. Sie verteuerten sich im abgelaufenen Quartal um 2,6 Prozent im Vergleich zu den ersten drei Monaten und um 13,7 Prozent zum Vorjahreszeitraum.

Ein Grund für die höheren Kosten ist das knappe Angebot. "Die Zahl für die Miete verfügbaren Immobilien verbessert sich zwar im Vergleich zu den Rekordtiefständen des vergangenen Jahres", sagte Rightmove-Direktor Tim Bannister. Aber es sei noch ein langer Weg bis zu früheren Beständen. Den Daten zufolge stehen sieben Prozent mehr Immobilien zur Miete zur Verfügung als vor einem Jahr, aber immer noch 42 Prozent weniger als 2019. 16 Prozent der zum Verkauf stehenden Immobilien hätten zuvor dem Mietmarkt zur Verfügung gestanden.

Der britische Immobilienmarkt wurde von einem rasanten Anstieg der Zinssätze getroffen, mit dem die Bank of England die hohe Inflation in den Griff bekommen will. Die Teuerungsrate liegt mit aktuell 7,9 Prozent so hoch wie in keinem anderen Industrieland. Die Währungshüter um ihren Chef Andrew Bailey haben ihren Leitzins im Juni zum 13. Mal in Folge angehoben - von 4,50 auf 5,00 Prozent. Experten gehen davon aus, dass die Zinsen noch zweimal auf dann 5,5 Prozent angehoben werden.

Das erhöht die Finanzierungskosten für den Bau von Wohnungen. Zusätzlich sind auch viele Materialien teurer geworden, was die Baukosten weiter in die Höhe treibt. Das verteuert den Neubau.

(Reuters)