Die Aktie von Vifor steigt am Freitag bis 2 Prozent auf 125 Franken. Grund: Goldman Sachs erhöhte das Kursziel für Vifor auf 129 von 124 Franken und belässt die Einstufung auf "Neutral". Er liege mit seiner Umsatzschätzung von 868 Millionen Franken für das erste Halbjahr derzeit etwas über dem Konsens, schreibt der zuständige Analyst. Er begründet seine neue Einschätzung vor allem mit der erwarteten starken Erholung der Umsätze im Injectafer-Franchise. Hier deuteten die Trends in den USA auf ein Wachstum von etwa 18 Prozent im ersten Halbjahr 2021 hin. Für 2021 erwartet der Analyst, dass das Management die Prognose zum jetzigen Zeitpunkt bekräftigen werde.

Die Aktionärinnen und Aktionäre von Vifor warten schon längere Zeit auf einen Ausbruch der Aktie nach oben. Zuletzt gab es gar deutliche Rückschläge. Nachrichten um ein neues Studiendesign hatten letzte Woche die Aussichten für Veltassa, einen der wichtigsten Hoffnungsträger, getrübt, weil die Patientenrekrutierung wegen der Covid-19-Pandemie erschwert wurde. CEO Stefan Schulze nahm am selben Tag auch noch seinen Hut. Innerhalb von nur zwei Tagen verlor die Aktie daraufhin gut 10 Prozent. Zahlreiche Analysten passten ihre Kursziele nach unten an.

Als Vifor vor Jahren Veltassa über den Zukauf von Relypsa ins Portfolio geholt hatte, ging man davon aus, einen künftigen Blockbuster eingekauft zu haben. Mittlerweile geht man nicht mehr von Milliardenumsätzen aus.

Mit Blick auf den bereits bekannten Nachfolger von CEO Schulze, Abbas Hussain, äusserten  sich die Experten von Barclays und Vontobel aber auch recht wohlwollend. Hussain habe eine solide Erfolgsbilanz. 

Die Aktien von Vifor haben in den letzten zwölf Monaten 14 prozent eingebüsst und bewegen sich heute nach zahlreichen Auf und Ab wieder auf dem Niveau von September 2015. Wer Geduld hat und Ausschläge aussitzen vermag, kann die Aktie kaufen.

(cash/AWP)