Der Tech-Ausverkauf akzentuierte sich am Donnerstag an der US-Börse bei zwei Aktien besonders deutlich. Die Aktie von Netflix stürzte nachbörslich zeitweise um rund 20 Prozent ab, nachdem der Streaming-Marktführer nach dem Corona-Boom für das laufende Quartal nur noch ein schwaches Nutzerwachstum bekanntgegeben hatte. Der trübe Geschäftsausblick von Netflix brachte nachbörslich auch die Aktien anderer Streaming-Anbieter kräftig unter Druck. 

Ein Medienbericht über einen Produktionsstopp brockte Peloton gar einen der grössten Kursstürze der Firmengeschichte ein. Die Aktien des Anbieters von Fitnessgeräten, eine der Gewinneraktien der Coronapandemie, fielen zeitweise 25 Prozent. Netflix und Peloton befinden sich mit ihren Aktienkursen nahe an den Kursniveaus vor der Coronakrise.

Den US-Börsen gelang am Donnerstag auch nach vier verlustreichen Tagen keine Gegenbewegung. Schon in den vergangenen Tagen hatten vor allem die unverändert hohe Inflation und die damit einher gehende Erwartung einer deutlich restriktiveren Geldpolitik der US-Notenbank die Börsen belastet.

Die schlechte Stimmung schlägt sich am Freitag auch an der Schweizer Börse nieder, der SMI sinkt um gegen 1 Prozent. Die grössten Verlierer sind wie in den USA die Tech-Werte und die Titel, die während der Coronakrise profitiert hatten. Logitech verlieren über 4 Prozent auf 71,42 Franken. Ams Osram verlieren ebenfalls 4 Prozent auf 15,27, das ist der tiefste Stand seit Herbst 2020.

Die Tech-Werte Comet, Interroll und Sensirion sinken 3 Prozent. Auch die Pharmazulieferer, die in der Coronakrise massiv zugelegt hatten, müssen weiter Federn lassen, allerdings nicht mehr so deutlich wie noch in den Tagen zuvor. Lonza, Siegfried und Bachem verlieren je 2 Prozent. Polypeptide, die schwächste SPI-Aktie 2022, sackt dagegen weitere 5 Prozent ab.

(cash)