Nach den soliden Jahresumsatzzahlen von Anfang Januar legte der Baustoffhersteller aus Baar zwar mit nicht vollumfänglich überzeugenden Ertragszahlen nach. Doch die Sika-Spitze zeigt sich unbeirrt optimistisch, was auch die Anleger ansteckt. Zudem haben die Sika-Papiere einen gewissen Nachholbedarf.

Bis 15.45 Uhr steigen Sika N um 4,0 Prozent auf 134.80 Franken. Der Gesamtmarkt (SMI) notiert derweil knapp im Plus.

Sowohl auf Stufe EBIT als auch beim Reingewinn werden die Konsenserwartungen knapp verfehlt. Rückblickend hätten die steigenden Rohstoffkosten die Bruttomarge bei Sika im Schlussquartal stark gedrückt, urteilt die UBS in einer ersten Stellungnahme. Bernstein erwähnt zudem die deutlich höhere Schlagzahl von Sika bei den Akquisitionen. Zugekaufte Firmen sind in einer ersten Phase üblicherweise noch weniger profitabel als der Sika-Konzern.

Sika hatte jedoch schon im Januar mit seiner Guidance, einem EBIT im Bereich von 940 bis 960 Millionen Franken, vor den Auswirkungen teurer Rohstoffen gewarnt. Und mit einem Betriebsgewinn von 945,9 Millionen lagen die Innerschweizer nur eine Spur unter dem Mittelpunkt der Prognose.

Zuversichtlich für das laufende Jahr

Beruhigend wirkt diesbezüglich die Guidance für das laufende Jahr, die eine Rückkehr zu überdurchschnittlichen Wachstumsraten beim Gewinn verspricht. Aber auch damit hat Sika lediglich frühere Aussagen bekräftigt. Das Unternehmen ist damit sehr zuversichtlich, die Margen in diesem Jahr mit Preiserhöhungen wieder zu steigern. Dazu kommen Effizienzsteigerungen und ausserordentliche Rechtskosten fallen nun ebenfalls weg.

Händlern zufolge haben die Sika-Aktien die Börsenkorrektur in den letzten Wochen nicht voll mitgemacht, sie haben sich 2019 etwas schlechter als der Gesamtmarkt entwickelt. Eine Rolle spielte die vor sechs Wochen ausgegebene und eher verhalten ausgefallene Gewinn-Guidance für 2018.

Andererseits finanziert Sika den Parex-Kauf mit einem höheren Eigenmittelanteil, als Marktteilnehmer erwartet hatten. Dies führt zu einer Gewinnverwässerung für bestehende Aktionäre. Weil die Erwartungen nun mehr oder weniger erfüllt wurden, würden nun die relativ tiefen Kurse als guter Einstiegspunkt erachtet.

(AWP)