Vor allem die defensiven Index-Schwergewichte legen zu, während diverse Industrietitel sich am anderen Ende der Tabelle aufhalten. Händler sprechen allerdings von einem ruhigen Geschäft: Am Mittwoch erst würden verschiedene Schweizer Bluechips Jahresergebnisse publizieren, heisst es, erst dann sei von mehr Aktivität auszugehen. Gewisse Impulse für die Märkte könnte es nach 15 Uhr geben, wenn EZB-Präsident Mario Draghi zur Geldpolitik Stellung nimmt.

Die ökonomische Grosswetterlage präsentiere sich für die Aktienmärkte aber nach wie vor vielversprechend, heisst es in einem Kommentar der ZKB. Die Weltwirtschaft scheine einen Gang höher zu schalten. Die Geldpolitik gebe derweil schlimmstenfalls etwas weniger Gas, bleibe aber weit davon entfernt, auf die Bremse zu drücken. Die Unternehmensgewinne, die wichtigste Bestimmungsgrösse für die Aktienmärkte, dürften von der konjunkturellen Belebung jedenfalls profitieren, heisst es.

Der SMI gewinnt kurz nach Mittag 0,3% auf 8375 Punkte und liegt damit nur knapp unter dem Tageshoch. Der 30 Titel umfassende SLI, in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, legt 0,2% auf 1333 Zähler zu und der breite SPI 0,3% auf 9161. Von den 30 wichtigsten Titeln stehen 19 im Plus, 9 im Minus und 2 (CS und Kühne+Nagel) unverändert.

Pharmaschwergewichte ohne News gesucht

Die schwergewichtigen Pharmavaloren Novartis (+0,6%) und Roche (+0,5%) gehören wieder einmal zu den grössten Gewinnern. Wichtige News dazu gibt es allerdings nicht: Roche hat lediglich in der Schweiz eine Zulassung für eine neue Verarbreichungsform des Krebsmittels Herceptin erhalten, was für den global tätigen Pharmamulti keine allzu bewegende Nachricht sein dürfte. Unter den defensiven Titel sind auch jene von Nestlé (+0,3%) gesucht. Der Nahrungsmittelkonzern wird nächste Woche seine Jahreszahlen abliefern.

Der beste Bluechip ist zur Mittagszeit aber Aryzta (+2,1%). Die Titel des Backwarenherstellers setzen damit die Erholungsbewegung vom Freitag fort, hatten allerdings bekanntlich die Woche davor aufgrund einer Gewinnwarnung über 40% an Wert eingebüsst. Auch Zykliker wie Adecco (+0,8%) und Lafarge-Holcim (+0,7%) sind gesucht.

Bei der UBS (+0,1%) hat Chef Sergio Ermotti in der Wochenendpresse erneut seine Vision des gemeinsamen Backoffice für alle Schweizer Banken betont. Kosten zu sparen ist denn auch nötig. Der neue UBS-Schweiz-Chef Martin Blessing erwartet, dass der Margendruck auf die Bank weiter zunehmen wird. Blessing geht davon aus, dass die UBS-Schweiz im laufenden Jahr das Rekordergebnis des letzten Jahres nicht wiederholen kann, wie er in der Wochenendpresse sagte.

Sonova nach Herabstufung im Verkauf

Die Aktien von Sonova (-1,5%) verzeichnen unter den Bluechips derweil die stärksten Abgaben. Sie werden von einer Herabstufung der die UBS auf "Sell" belastet. Eine Umfrage unter Audiologen habe gezeigt, dass die Produkte von Sonova bezüglich verschiedener Qualitätskriterien schwächer abschneiden würden als diejenigen des Konkurrenten William Demant, hiess es bei der Bank zur Begründung für die Neueinschätzung.

Nach wie vor unter Abgabedruck leiden zudem die Valoren von Swatch (-1,1%). Bereits am Freitag hatten Analysten begonnen, an der Zuversicht von CEO Nick Hayek trotz der schlechten Jahreszahlen zu zweifeln. Nach wie vor ist von "hohem Bewertungsniveau" und "zu optimistischen Aussichten" die Rede, was die Titel belastet. Auch Konkurrentin Richemont (-0,8) kann sich den Bedenken der Marktteilnehmer nicht entziehen.

DKSH heben nach Jahreszahlenpräsentation ab

Überflieger im breiten Markt sind die Aktien von DKSH (+8,4%). Der auf Asien spezialisierte Konzern hat sich im vergangenen Geschäftsjahr erneut gesteigert und beglückt die Aktionäre mit üppigen Ausschüttungen. Es handle sich um ein "starkes Zahlenset, besonders in Sachen Profitabilität", kommentierte etwa der zuständige Analyst der Bank Vontobel die Jahreszahlen.

Die Immobiliengesellschaft BFW Liegenschaften (+1,1%) hat derweil erste Eckwerte zum Geschäftsjahr 2016 publiziert. Gemäss provisorischen Zahlen soll der Betriebsgewinn deutlich zulegen. Gleichzeitig gab das Unternehmen einen Wechsel an der operativen Spitze des Unternehmens bekannt. Der Stromversorger Energiedienst (+0,8%) hat im Geschäftsjahr 2016 wie erwartet deutlich weniger Gewinn erzielt. Die Dividende und die Investitionen bleiben jedoch stabil.

(AWP)