Die Aktie von Arbonia steigt am Mittwoch um rund 4,4 Prozent auf 18,16 Franken. Das ist der grösste Tages-Kurssprung seit dem 29. Juni 2021. Damals legte die Aktie in ähnlichem Ausmass zu. Die Arbonia-Aktie hat damit wieder das Kursniveau von Juni 2018 erreicht.

Arbonia hat am Dienstag mit den Geschäftszahlen zum ersten Halbjahr die Erwartungen der Analysten  bezüglich des Umsatzes und des operativen Gewinns übertroffen. Zudem gab die Firma die Akquisition der Firma Deggendorf bekannt. Dadurch kann Arbonia die Produktion von Glas weiter vorantreiben. Seit 2015 führt Alexander von Witzleben den Gebäudezulieferer im Doppelmandat als CEO und als Verwaltungsratspräsident.

Kepler Cheuvreux erhöhte nun das Kursziel für Arbonia auf 21 von 19 Franken und belässt die Einstufung auf "Buy". Es ist das höchste Kursziel für Arbonia von den fünf Analysten, die Bloomberg berücksichtigt. Das durchschnittliche Kursziel beträgt 18,25 Franken. 

Das derzeitige Kursziel nimmt sich noch immer bescheiden aus zum Rekordhoch von 127 Franken, welches Arbonia im Finanzkrisenjahr 2007 erreicht hatte. Auch Anfang 2014 war die Aktie noch fast doppelt so viel Wert wie heute. Eine Reihe von Krisen und Kapitalerhöhungen. Nach einer Restrukturierung und einer Kapitalerhöhung konnte ein Umbauprozess 2019 beendet werden. Grösster Aktionär ist der Industrielle und Investor Michael Pieper mit 22 Prozent.

Im ersten Halbjahr hatte Arbonia mit vielen ausserordentlichen Ereignissen zu kämpfen. Nach diesem "wilden" Jahr sei das positive Halbjahresergebnis mit einem Umsatzwachstum von 19,5 Prozent umso erfreulicher. Anfang Jahr wurde Arbonia von einem Hacker-Angriff heimgesucht, der zu einem 10-tägigen Produktionsausfall geführt hatte. Davon konnte sich der Hochbauzulieferer aber, ohne den Lösegeldforderungen nachzukommen, gut erholen. Auch von einem Brand und der schweren Flut in Deutschland war das Unternehmen zeitweise betroffen.

(cash)