Im Handelsstreit zwischen den USA und der Europäischen Union hat US-Präsident Donald Trump überraschend eine einmonatige Verschnaufpause angeordnet. Unmittelbar vor dem Inkrafttreten von Schutzzöllen auf Stahl- und Aluminiumimporte aus der EU am 1. Mai kündigte Trump an, die Abgaben sollten nun erst vom 1. Juni an wirksam werden.

EUROPÄISCHE UNION

Wirtschaftsbeziehungen

Die EU und die USA gelten als die weltweit am stärksten miteinander vernetzten Wirtschaftsregionen. Obwohl hier nur etwa zehn Prozent der Weltbevölkerung leben, wird knapp die Hälfte des Sozialprodukts erwirtschaftet, etwa 50 Prozent der Weltproduktion erzeugt und ein Drittel des globalen Handels getätigt. Beide Regionen vereinen 60 Prozent der weltweiten Direktinvestitionen auf sich.

Exporte

Auch für die 28 Mitgliedsstaaten zählende EU sind die USA der wichtigste Kunde. Waren im Wert von 375 Milliarden Euro wurden im vergangenen Jahr dorthin geliefert. Das ist fast doppelt so viel wie nach China verkauft wurden. Etwa ein Fünftel der gesamten EU-Ausfuhren landen in den Vereinigten Staaten.

Jobs

Auf beiden Seiten des Atlantiks sichert die enge wirtschaftliche Partnerschaft etwa 15 Millionen Arbeitsplätze.

DIE USA

Der US-Warenhandel mit anderen Ländern belief sich im vergangenen Jahr auf Exporte von 1,55 Billionen Dollar und Importe von 2,34 Billionen Dollar. Damit wurde ein Defizit von 796,2 Milliarden Dollar verzeichnet.

Gemessen am Ungleichgewicht im Warenhandel ist das US-Defizit gegenüber China mit 375,2 Milliarden Dollar bei weitem am größten. Dahinter folgen Mexiko mit 71,06 Milliarden Dollar, Japan mit 68,85 Milliarden Dollar und Deutschland mit 64,25 Milliarden Dollar.

US-Exporte gingen 2017 im Umfang von 282,5 Milliarden Dollar nach Kanada, nach Mexiko waren es 242,98 Milliarden Dollar und nach China 130,4 Milliarden Dollar. Deutlich dahinter lag das Ausfuhrvolumen nach Japan mit 67,7 Milliarden Dollar, nach Großbritannien mit 56,3 Milliarden Dollar und Deutschland mit 53,5 Milliarden Dollar.

Von den US-Importen kamen allein Waren im Wert von über 505,6 Milliarden Dollar aus China. In der Rangliste folgen Mexiko mit 314 Milliarden Dollar, Kanada mit 300 Milliarden Dollar, Japan mit 136,5 Milliarden Dollar und Deutschland mit knapp 118 Milliarden Dollar.

Quellen: GTAI, AmCham, AHK, Destatis, Deutsches Auswärtiges Amt, VDA, US-Handelsministerium

(Reuters)