In beiden Städten lag die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in den vergangenen 14 Tagen bei über 500. Das ist ein sehr hoher Wert, in Deutschland liegt er auf sieben Tage gerechnet bei nur 15,3. Ab der Marke von 500 müssen in Spanien Städte mit mehr als 100 000 Einwohnern die Bewegungsfreiheit der Bürger einschränken, wenn zugleich mehr als zehn Prozent aller Corona-Test positiv ausfallen und mehr als 35 Prozent der Betten auf Intensivstationen mit Covid-19-Patienten belegt sind. Kleinere Städte sollten ähnlich verfahren.

Diese Grenzwerte hatte das spanische Gesundheitsministerium am Donnerstag für alle Städte landesweit verbindlich festgelegt. Ihr ging es dabei vor allem darum, die Hauptstadt Madrid auch gegen den Willen der Regionalregierung abriegeln lassen zu können. Die Hauptstadt weist mit die höchsten Corona-Zahlen Westeuropas auf.

Spanien ist eines der am schlimmsten von der Corona-Krise betroffenen Länder. Besonders die sogenannte zweite Welle ist dort heftiger als in den meisten anderen Ländern Westeuropas. Seit Beginn der Pandemie wurden fast 800 000 Infektionen und mehr als 32 000 Tote mit Covid-19 registriert.

(AWP)