17:15

Kanada schickt Soldaten nach Polen, um bei der Versorgung der Flüchtlinge aus der Ukraine zu helfen. Es sollten bis zu 150 Militär-Angehörige eingesetzt werden, sagt Verteidigungsministerin Anita Anand.

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14:10

Dem Gouverneur der südrussischen Provinz Brjansk zufolge wurden bei Beschuss durch ukrainische Truppen Wohnhäuser getroffen. "Heute ist der Ort Klimowo von der ukrainischen Armee beschossen worden. Zwei Wohnhäuser wurden in der Folge getroffen und es gab unter den Bewohnern Verletzte", teilt Alexander Bogomas auf Telegram mit. Von der ukrainischen Armee und dem ukrainischen Verteidigungsministerium gab es zunächst keine Reaktion.

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13:40

Das ukrainische Militär teilt mit, es habe das russische Kriegsschiff "Moskwa" mit einer "Neptun"-Rakete getroffen. Der Raketenkreuzer, das Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte, sei erheblich beschädigt worden, erklärt das Militärkommando für den Süden der Ukraine auf Facebook. Das Feuer an Bord der "Moskwa" sei nach dem Treffer ausgebrochen, und das Schiff habe begonnen zu sinken. Russische Rettungsschiffe seien durch an Bord explodierende Munition sowie durch schlechtes Wetter behindert worden. Reuters konnte die Angaben des Militärkommandos nicht unabhängig bestätigen.

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12:35

31'553 Flüchtlinge aus der Ukraine haben sich bis Donnerstag in der Schweiz registriert. Von ihnen haben 27'093 den Schutzstatus S erhalten, wie das Staatssekretariat für Migration (SEM) am Donnerstag auf Twitter mitteilte.

Somit sind innerhalb eines Tages weitere 1114 Menschen aus der Ukraine in der Schweiz registriert worden, 960 weitere haben den Schutzstatus S erhalten.

Nach Angaben des Uno-Hochkommissariats für Flüchtlinge (UNHCR) und den Zahlen von Aufnahmeländern sind seit dem russischen Überfall auf die Ukraine am 24. Februar 4,7 Millionen Menschen aus dem Land geflüchtet, weitere 7,3 Millionen wurden innerhalb der Ukraine vertrieben.

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11:20

Russlands Drohung, seine militärische Präsenz im Baltikum auch mit Atomwaffen zu verstärken, ist nach Angaben von Litauens Ministerpräsidentin Ingrida Simonyte "nicht Neues". Die russische Exklave Kaliningrad sei seit viele Jahren eine "sehr militarisierte Zone". Schon vor der gegenwärtigen Krise habe Russland in Kaliningrad Atomwaffen positioniert, erläutert Verteidigungsminister Arvydas Anusauskas. "Die aktuellen russischen Drohungen kommen einem ziemlich seltsam vor, wo wir doch wissen, dass sie die Waffe auch ohne die gegenwärtige Sicherheitslage 100 Kilometer von der litauischen Grenze entfernt aufbewahren", zitiert die Nachrichtenagentur BNS den Minister. Den Ländern in der Region und der internationalen Gemeinschaft sei dies vollkommen bewusst. Russland nutze dies als Drohung. Kaliningrad liegt an der Ostsee zwischen den Nato-Staaten Litauen und Polen.

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10:40

Die Ukraine führt nach eigenen Angaben Gespräche mit ausländischen Partnern über Finanzhilfen in Höhe von rund acht Milliarden Dollar. Mehr als 3,5 Milliarden Dollar Budget-Unterstützung habe das Land bereits erhalten, erklärt Finanzminister Serhij Martschenko. Auf die Frage, ob die Ukraine ihre Auslandsschulden umstrukturieren müsse, antwortet er, das Land habe mit diesen Schulden derzeit keine Probleme. 80 Prozent der Verpflichtungen, die die Ukraine derzeit bediene und zurückzahle, seien inländische Schulden.

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10:20

Der derzeitige G20-Vorsitzende Indonesien hat nach eigenen Angaben eine Teilnahmebestätigung des russischen Finanzministers Anton Siluanow für ein in der kommenden Woche geplantes Treffen der Finanzminister und Zentralbankchefs der 20 wirtschaftsstärksten Nationen erhalten. Siluanow habe vor, sich zu dem Treffen am 20. April in Washington virtuell zuzuschalten, teilt das Finanzministerium in Jakarta mit. Indonesien erwäge auch, die Ukraine zu dem Treffen einzuladen. In der Sitzung soll es vornehmlich um die Auswirkungen des Krieges zwischen Russland und der Ukraine gehen.

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09:50

Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew warnt die Nato vor einer Aufnahme Schwedens und Finnlands in das Militärbündnis. Sollte es dazu kommen, müsste Russland seine Verteidigung aufstocken. Von einem "nuklearfreien Status des Baltikums" könne dann keine Rede mehr sein, erklärt der stellvertretende Vorsitzende des Nationalen Sicherheitsrats und Putin-Vertraute. "Das Gleichgewicht muss hergestellt werden." Bis heute habe Russland solche Maßnahmen nicht ergriffen und dies auch nicht vorgehabt.

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09:40

Behörden in Hamburg haben die Superyacht Dilbar beschlagnahmt. Zuvor war ermittelt worden, dass das Schiff im Besitz der Schwester des russischen Milliardärs Alisher Usmanov ist. Gegen beide bestehen wegen des Krieges in der Ukraine westliche Sanktionen.

Das 156 Meter lange Schiff, nach Bruttotonnage die größte Yacht der Welt, verfügt über ein 25 Meter langes Schwimmbecken und zwei Hubschrauberlandeplätze. Es wird nach Angaben des US-Finanzministeriums auf einen Wert von 600 bis 750 Millionen Dollar (550 bis 687 Millionen Euro) geschätzt.

Das Bundeskriminalamt sagte am Mittwoch, trotz Verschleierungsversuchen sei festgestellt worden, dass die Eignerin der Yacht Usmanovs Schwester Gulbakhor Ismailova ist. "Die Luxusyacht M/S #Dilbar unterliegt somit dem Sanktionsrecht und konnte in Hamburg rechtssicher festgesetzt werden", teilte das BKA per Twitter mit.

Der Schritt unterstreicht die weitreichenden Folgen der Sanktionen, die Europa und die USA gegen ultrareiche Russen verhängt haben, denen enge Beziehungen zu Präsident Wladimir Putin nachgesagt werden. Superyachten und andere Reichtümer der russischen Elite haben seit der Invasion der Ukraine besondere Aufmerksamkeit auf sich gezogen.

Usmanov besitzt einen bedeutenden Anteil an USM, einer russischen Investmentgruppe mit Beteiligungen an Metalloinvest, einem der weltweit größten Eisenerzproduzenten, und dem Telekommunikationsunternehmen MegaFon. Laut Bloomberg Billionaires Index ist er der sechstreichste Russe mit einem Vermögen von 19 Milliarden Dollar. Die Yacht ist nach seiner Mutter benannt.

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09:15

Österreichs Kanzler Karl Nehammer hat von Russlands Präsident Wladimir Putin nach eigenen Angaben die Zusicherung erhalten, dass die Versorgung seines Landes mit russischem Gas sicher sei. Außerdem habe Putin bei dem Treffen am Montag nahe Moskau gesagt, Österreich könne die Gasrechnungen weiter in Euro begleichen, zitiert die Nachrichtenagentur APA Nehammer. Österreich bezieht 80 Prozent seines Erdgases aus Russland.

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08:05

Die Schweiz reagiert auf die rekordhohen Preisausschläge an den Energiemärkten als Folge des Krieges in der Ukraine. Die Regierung des Landes will einen Rettungsschirm für die systemrelevanten Stromunternehmen bereitstellen. Damit solle sichergestellt werden, dass die Schweizer Stromversorgung auch bei einer weiteren Verschärfung der Situation gewährleistet bleibe. Mit den Preisausschlägen steige auch der Liquiditätsbedarf der im Handel tätigen Stromunternehmen stark an, um die mit dem Stromhandel verbundenen Sicherheiten zu stellen. Die Regierung treibe nun eine Gesetzesänderung voran, die im Sommer im Parlament beraten werden könnte. Zu den größten Schweizer Stromversorgern gehören Axpo, Alpiq und BKW.

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07:35

Während auch Deutschland die Ukraine weiter unterstützt, reisst die Kritik an der Ausladung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier durch die Ukraine nicht ab. "Der Bundespräsident ist Deutschland. Und deswegen ist seine Ausladung durch Präsident Selenskyi eine Ausladung Deutschlands", sagte Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstag). "Ich muss es leider so sagen: Die ukrainische Seite hat einen diplomatischen Fehler gemacht." Selenskyj erklärte am Mittwochabend, es habe keine Anfragen des Bundespräsidenten zu einem Besuch gegeben. Habeck sagte auf die Frage, ob er oder Kanzler Olaf Scholz (SPD) in die Ukraine reisen: "Jetzt sollten wir alle schnell zusehen, dass wir das Problem lösen und nicht eskalieren. Dafür wurden Telefone ja erfunden." Unterdessen wollen auch die USA laut dem US-Nachrichtenportal Politico möglicherweise einen ranghohen Vertreter nach Kiew schicken.

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06:45

Die russische Armee brachte nach eigenen Angaben den Hafen der weitgehend zerstörten ukrainischen Stadt Mariupol inzwischen komplett unter ihre Kontrolle. Der Handelshafen sei von ukrainischen Asow-Kämpfern "befreit" worden, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow. Die verbliebenen ukrainischen Truppen seien "blockiert und der Möglichkeit beraubt, aus der Einkesselung zu entkommen". Von ukrainischer Seite gab es dafür keine Bestätigung. Dem US-Kriegsforschungsinstitut Institute for the Study of War (ISW) zufolge werden die russischen Truppen die Stadt "wahrscheinlich" in der kommenden Woche erobern, wie es in der Nacht zu Donnerstag hiess.

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06:00

Die Polizei beschlagnahmt in Fidschi die Superjacht "Amadea" des russischen Oligarchen Suleiman Kerimow und nimmt die Besatzung fest. Wie ein Beamter des nationalen Polizeikommando- und Kontrollzentrums gegenüber Reuters bestätigt, wird der Kapitän des Schiffes dazu befragt, wie die Luxusjacht ohne Zollabfertigung nach Fidschi in die Werft von Lautoka gekommen ist. Polizeipräsident Sitivini Qilihov erklärt gegenüber der Zeitung "Fiji Sun", die Generalstaatsanwaltschaft von Fidschi sei von einer ausländischen Regierung um Unterstützung in einer Strafsache gebeten worden und Fidschi habe mit anderen Ländern Vereinbarungen zur Durchsetzung von Sanktionen gegen russische Oligarchen getroffen. Laut Berichten der "Fiji Times" hätten die Botschaft der USA und die Delegationen der EU um Zusammenarbeit gebeten. Die US-Botschaft in Fidschi lehnt eine Stellungnahme gegenüber Reuters bisher ab.

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03:00

Ukrainische Streitkräfte wehren eigenen Angaben zufolge acht russische Angriffe in den östlichen Regionen von Donezk und Luhansk ab. "Insbesondere haben die ukrainischen Verteidiger einen feindlichen Panzer, vier gepanzerte Fahrzeuge und sechs weitere Fahrzeuge zerstört", heisst es in einer Erklärung des ukrainischen Militärs.

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02:30

Einem Insider zufolge wollen die USA einen hochrangigen US-Beamten aus Solidarität auf einen Besuch in die ukrainische Hauptstadt Kiew schicken. Der amerikanische Aussenminister Antony Blinken oder auch Verteidigungsminister Austin Lloyd seien mögliche Kandidaten für einen Überraschungsbesuch, so der Insider. Es sei unwahrscheinlich, dass US-Präsident Joe Biden selbst die Reise antreten werde. Eine endgültige Entscheidung ist nach Angaben der mit der Angelegenheit vertrauten Person noch nicht gefallen. Von Gesprächen über die Entsendung eines hochrangigen Regierungsmitgliedes berichtet auch die US-amerikanische Tageszeitung "Politico" unter Berufung auf zwei weitere Insider.

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01:30

Das Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte ist nach einer Munitionsexplosion an Bord schwer beschädigt worden. "Infolge eines Feuers auf dem Lenkwaffenkreuzer "Moskwa" ist Munition detoniert", teilte die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium am Donnerstag mit. Die gesamte Besatzung sei in Sicherheit gebracht worden, die Brandursache werde noch untersucht. Das 11.500 Tonnen schwere Schiff hat normalerweise eine Besatzung von rund 500 Personen an Bord.

Die Ukraine nannte unterdessen als Grund für die schwere Beschädigung des russischen Flaggschiffes einen Angriff des ukrainischen Militärs. Wie der Gouverneur der Region um die Hafenstadt Odessa, Maxim Marchenko, in einem Online-Post erklärte, ist die "Moskwa" von zwei ukrainischen Neptun-Marschflugkörpern getroffen worden. Beweise nannte er allerdings nicht. Das ukrainische Verteidigungsministerium reagierte bisher nicht auf eine Bitte um Stellungnahme.

Nach Angaben Kiews war die "Moskwa" an einem der wichtigsten Gefechte zu Beginn des Krieges beteiligt, als ukrainische Grenzsoldaten auf der Schlangeninsel, einer kleinen Landzunge im Schwarzen Meer, von dem Schiff angegriffen wurden. Russischen Nachrichtenagenturen zufolge ist die 1983 in den Dienst der Schwarzmeerflotte gestellte "Moskwa" unter anderem mit 16 Anti-Schiffs-Marschflugkörpern vom Typ "Vulkan" ausgestattet, die eine Reichweite von mindestens 700 Kilometern haben.

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00:30

Laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj machen sich immer mehr russische Militär-Konvois auf den Weg in den Südosten der Ukraine. Raketen-, Bomben- und Artillerieangriffe würden von den Angreifern weiter fortgesetzt, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Zusätzlich versuchten die Russen offenbar, ukrainische Bewohner in den vorübergehend besetzten Gebieten in Bezirken der Regionen Donezk und Luhansk mobil zu machen. "Sie versuchen, Einwohner der südlichen Regionen unseres Landes in ihre Reihen zu holen", so der Präsident.

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23:40

Die USA liefern als Teil ihrer neuen Militärhilfe erstmals auch Haubitzen an die Ukraine. Die 18 Geschütze haben ein Kaliber von 155 mm, wie aus der Ankündigung hervorgeht. Der Militärexperte John Spencer von der Denkfabrik Madison Policy Forum begrüsste die Entsendung von Artillerie mit zugehöriger Munition. "Man braucht diese grösseren, stärkeren Waffen, um mit dem mithalten zu können, was Russland mitbringt für die versuchte Einnahme der Ostukraine", sagt er der Nachrichtenagentur Reuters.

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20:45

Russland verhängt einem Medienbericht zufolge Strafmassnahmen gegen 398 Mitglieder des US-Repräsentantenhauses sowie 87 kanadische Senatoren. Dies sei eine Reaktion auf die im vergangenen Monat angekündigten US-Sanktionen gegen 328 russische Parlamentarier, zitiert die Nachrichtenagentur Interfax das Aussenministerium in Moskau. Demnach will Russland bald weitere Massnahmen bekanntgeben.

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20:30

Die US-Regierung kündigt weitere Militärhilfe in Höhe von 800 Millionen Dollar für die Ukraine an. Dazu gehörten bereits gelieferte sowie neue Waffensysteme, heisst es in einer Erklärung von Präsident Joe Biden. Darin wird konkret etwa von Artillerie und Munition gesprochen. Damit beläuft sich die bisherige Militärhilfe der USA auf mehr als 2,4 Milliarden Dollar.

Den vollständigen Bericht finden Sie hier.

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20:10

Polens Präsident Andrzej Duda sagt bei einer Pressekonferenz in Kiew: "Das ist kein Krieg, das ist Terrorismus." Es müssten nicht nur diejenigen vor Gericht gestellt werden, die die Verbrechen begangen hätten, sondern auch die, die die Befehle dazu erteilten. Duda traf in der ukrainischen Hauptstadt Präsident Wolodymyr Selenskyj und die Staatsoberhäupter der drei baltischen Länder. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier konnte an der Reise nicht teilnehmen.

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(cash/AWP/Reuters/Bloomberg)