18:10

Der russische Präsident Wladimir Putin fordert die Ukraine dazu auf, den im Asowstal-Stahlwerk verschanzten Kämpfern die Aufgabe zu befehlen. Russland sei weiter bereit, den eingeschlossenen Zivilisten auf dem Gelände in Mariupol einen sicheren Abzug zu ermöglichen, heisst es in einer Erklärung des Präsidialamts in Moskau. Dies habe Putin Israels Ministerpräsidenten Naftali Bennett in einem Telefonat mitgeteilt.

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18:00

Der britische Premierminister Boris Johnson hat nach Angaben seines Büros mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj über etwaige Lieferungen von Waffen mit längerer Reichweite gesprochen. Diese sollten "die Bombardierung von Zivilisten verhindern", heisst es nach einem Telefonat. Zudem sei der Kriegsverlauf diskutiert worden.

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17:00

Die Nato hat Schweden eine erhöhte Sicherheitspräsenz in der Region während der Übergangsphase zu einer etwaigen Mitgliedschaft versprochen. "Ich bin überzeugt, dass wir Lösungen finden werden für die Sicherheitsbedürfnisse, die Schweden in einer Übergangszeit haben wird", sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Donnerstag dem Sender SVT. Ab dem Moment des Antrags stehe die Militärallianz in der Pflicht, die schwedische Sicherheit garantieren zu können. Unter anderem sollte die Nato ihre Präsenz um Schweden herum wie auch in der Ostsee verstärken.

Schweden und Finnland sind bisher nicht Teil des Militärbündnisses. Allerdings hat nach der russischen Annexion der Krim 2014 und dem Einfall in die Ukraine ein Umdenken eingesetzt, es wird nun zunehmend mit einem Beitritt beider Staaten gerechnet. Diese haben um Sicherheitsgarantien gebeten für die Übergangsphase, die bis zu einem Jahr dauern könnte. Die Regierung in Moskau hat Schweden und Finnland vor "ernsten Konsequenzen" im Falle eines Nato-Beitritts gewarnt und mit der Stationierung von Atomwaffen und Hyperschallraketen in der Exklave Kaliningrad gedroht.

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15:25

 

 

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14:20

Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj telefoniert. Das bestätigt eine Sprecherin des Präsidenten. Von mit dem Vorgang befassten Personen bestätigen zudem, dass Selenskyj sowohl Steinmeier als auch Kanzler Olaf Scholz nach Kiew eingeladen habe. Der ukrainische Präsident hatte zuvor einen Gesprächswunsch Steinmeiers wochenlang unbeantwortet gelassen.

 

 

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13:40

Der ukrainische Generalstabschef Walerij Saluschnyj dringt auf die Lieferung bestimmter Waffen zur Verteidigung gegen russische Angriffe mit Marschflugkörpern.

Sein Land brauche Mehrfachraketenwerfer-Systeme (MLRS) wie die des Typs M270 oder M142 Himars, sagt Saluschnyj nach einem Gespräch mit dem Vorsitzendem des US-Generalstabs, Mark Milley, über die militärische Lage. Russland habe seine Angriffe mit Marschflugkörpern wieder aufgenommen. Deshalb sei es entscheidend, dass die Raketenwerfer zur Verfügung gestellt würden.

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13:05

Russland weist sieben dänische Diplomaten aus. Der Schritt sei eine Reaktion auf die Ausweisung von 15 russischen Diplomaten durch die Regierung in Kopenhagen im vorigen Monat und die dänische Militärhilfe für die Ukraine, teilt das Aussenministerium mit. Die offen anti-russische Politik Dänemarks beschädige die bilateralen Beziehungen. Russland behalte sich das Recht auf weitere Schritte vor.

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11:45

Das russische Präsidialamt erklärt, die für heute geplanten humanitären Korridore zur Evakuierung der Zivilisten aus dem Asowstal-Gelände in der ukrainischen Hafenstadt Mariupol stünden. Auf die Frage, ob sich russische Soldaten auf dem Gelände befänden, wird auf die Anweisung von Präsident Wladimir Putin verwiesen, das Werk nicht zu stürmen.

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11:40

Russland hält die Verhandlungen mit der Ukraine nach eigenen Angaben derzeit für schwierig. Die Unterhändler der Regierung in Kiew wollten bereits vereinbarte Punkte wieder zurücknehmen, zitiert die Nachrichtenagentur Tass ein Mitglied der russischen Delegation.

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11.05

Im Rahmen der Sanktionen gegen Russland entzieht Grossbritannien der Moskauer Aktienbörse (Moex) den Status als anerkannter Handelsplatz. Damit reagiere das Land auf die dortigen Beschränkungen für ausländische Investoren, teilt das Finanzministerium mit.

So dürften diese derzeit keine russischen Wertpapiere verkaufen. Mit dem Verlust des Sonderstatus müssen Anleger, die ab sofort an der Moskauer Börse Geschäfte machen wollen, auf Steuererleichterungen verzichten. Investoren, die bereits russische Papiere besitzen, sind davon nicht betroffen.

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11:00

Der russische Energiekonzern Gazprom teilt mit, eigentlich für die Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 eingeplantes Gas nun für die heimische Versorgung zu nutzen. Deutschland hatte wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine das umstrittene Pipeline-Projekt auf Eis gelegt und will so schnell wie möglich unabhängig von russischen Gaslieferungen werden.

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09:50

Das russische Militär hat nach eigenen Angaben bei Artillerieangriffen in der Nacht 600 ukrainische Kämpfer getötet. Bei dem Beschuss seien mehrere Stellungen und befestigte Anlagen der ukrainischen Streitkräfte getroffen worden, teilt das Verteidigungsministerium weiter mit. Mit Raketenangriffen habe man auch Flugzeugteile auf dem Flugplatz Kanatowo in der zentralukrainischen Region Kirowohrad und ein grosses Munitionsdepot in der südlichen Stadt Mykolajiw zerstört.

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09:40

Nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums wird Russland Manöver der weissrussischen Truppen als Druckmittel verwenden, um ukrainische Kräfte von den Kämpfen in der Ostukraine fernzuhalten. Weissrussland ist zwar nicht ein Teil des Kriegs, stellt aber wegen seiner Nähe zur Russland eine Bedrohung für die Nordgrenze der Ukraine dar.

 

 

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09:15

Die französische Umwelt- und Energieministerin Barbara Pompili rechnet bis Ende der Woche mit einer Einigung der EU-Staaten auf die Modalitäten eines Einfuhrverbots für russisches Öl. Einige Länder seien mehr von russischem Öl abhängig als andere, sagt Pompili dem Radiosender France Info. "Deshalb müssen wir versuchen, Lösungen zu finden, um sie bei diesen Sanktionen an Bord zu holen." Sie gehe davon aus, dass das möglich sei.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte am Mittwoch angekündigt, dass mit einer Übergangsfrist von sechs Monaten Importe von russischem Rohöl gestoppt werden sollen. Die 27 Mitgliedstaaten müssen dem Vorschlag noch zustimmen.

EU-Kreisen zufolge sollen Ungarn und die Slowakei durch eine Ausnahmeregelung Öl bis Ende 2023 beziehen können.

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In Deutschland halten Politiker von SPD und CDU einen militärischen Sieg der Ukraine gegen Russland für möglich. "Es geht nicht darum, dass die Ukraine möglicherweise nicht verliert, sondern sie kann sogar diesen Krieg gewinnen", sagt der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Michael Roth (SPD), im ZDF. Russlands brutale Angriffe seien ein "Akt der Verzweiflung". Ähnlich äussert sich der CDU-Verteidigungsexperte Roderich Kiesewetter. "Die Ukraine darf den Krieg nicht verlieren. Wenn alles gutgeht, kann sie diesen Krieg sogar gewinnen", sagt er im Deutschlandfunk.

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07:25

 In der ostukrainischen Region Luhansk sind nach Angaben des dortigen Gouverneurs in den vergangenen 24 Stunden fünf Zivilisten durch russischen Beschuss getötet worden. Der Beschuss habe sich auf vier Ortschaften konzentriert, teilt Serhij Gaidai weiter mit.

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03:10

Die USA haben einem Zeitungsbericht zufolge mit nachrichtendienstlichen Erkenntnissen die Ukraine bei gezielten Anschlägen auf russische Generäle unterstützt. Die Regierung in Washington habe Einzelheiten über die erwarteten Truppenbewegungen sowie den Standort und Einzelheiten über Russlands mobile militärische Kommandoposten zur Verfügung gestellt, schreibt die "New York Times". Die Ukraine habe die Informationen mit ihren eigenen kombiniert, um Angriffe durchzuführen, bei denen nach Angaben des Blattes etwa zwölf russische Offiziere getötet wurden. Das Pentagon und das Weisse Haus reagierten nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme von Reuters.

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02:35

Die Ukraine ist nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj bereit, einen Waffenstillstand in Mariupol zu gewährleisten. Es sei eine längere Feuerpause zur Evakuierung der Menschen nötig. "Es wird einige Zeit dauern, die Menschen aus den Kellern und unterirdischen Bunkern zu befreien. Unter den derzeitigen Umständen können wir keine schweren Geräte einsetzen, um den Schutt wegzuräumen. Es muss alles von Hand gemacht werden", sagt Selenskyj. Das russische Militär hatte zuvor humanitäre Korridore aus dem Stahlwerk Asowstal in Mariupol von Donnerstag bis Samstag von 0700 Uhr bis 1700 Uhr (MESZ) zugesichert.

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20:55

Das britische Verteidigungsministerium wirft Russland vor, in der Ukraine nicht-militärische Ziele wie Wohngebiete und Transportzentren anzugreifen. Damit solle der Wille der Bevölkerung geschwächt werden, heisst es. Zu den Zielen gehörten auch Schulen und Krankenhäuser.

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20:40

Das russische Militär kündigt die Einrichtung von humanitären Korridoren aus dem belagerten Stahlwerk Asowstal in Mariupol an. Diese würden von Donnerstag bis Samstag von 0700 Uhr bis 1700 Uhr (MESZ) gelten, um Zivilisten ein Verlassen des Geländes zu ermöglichen. Die russischen Truppen würden während dieser Zeit ihre militärischen Aktivitäten einstellen und sich in eine sichere Entfernung zurückziehen.

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19:00

Bundeskanzler Olaf Scholz wirft Russlands Präsident Wladimir Putin vor, sein Land mit dem fortgesetzten Angriff auf die Ukraine "in die Irre" zu führen und einen jahrzehntelangen Niedergang der russischen Wirtschaft zu riskieren. Er sei bereit, mit Putin zu sprechen, aber man dürfe sich keine Illusionen machen, sagt Scholz. Russland setze den brutalen Krieg fort und verursache unglaubliches Leid. Dies könne man nicht akzeptieren. Frieden könne es nur geben, wenn sich Russland darauf einlasse, mit der Ukraine eine Vereinbarung zu finden, die für die Ukraine akzeptabel sei. Ein "Diktatfrieden" werde nicht funktionieren. "Die Situation ist dramatisch."

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(cash/Reuters/Bloomberg/AWP)