Die Schweizerische Nationalbank (SNB) stemmt sich am Devisenmarkt weiter gegen eine Franken-Aufwertung und greift zudem den Banken zur Bewältigung der Coronavirus-Krise mit Liquidität unter die Arme. Darauf deuten am Dienstag veröffentlichte Daten zu den Sichtguthaben von Banken und Bund bei der Notenbank hin. Dies stiegen in der Woche zum 10. April auf 634,1 Milliarden Franken, entsprechend einem Zuwachs von 6,9 Milliarden gegenüber der Vorwoche.

Die Entwicklung der Sichteinlagen gilt als Indiz dafür, ob die SNB am Devisenmarkt eingreift, um eine wirtschaftsschädliche Aufwertung des Frankens vor allem gegenüber der Hauptexportwährung Euro zu unterbinden.

Der Schweizer Franken gilt - wie beispielsweise auch der japanische Yen - als "sicherer Hafen" und hat im Zuge der Verwerfungen an den Finanzmärkten und der Rezessionssorgen an Wert gewonnen. Das hat sich auch in der Kursentwicklung zum Euro niedergeschlagen. Zu Jahresbeginn notierte die europäische Gemeinschaftswährung noch bei rund 1,10 Franken, zuletzt lag der Kurs noch bei 1,0540 Franken.

Kredite für Unternehmen

Aber auch die Vergabe der Corona-Kredite dürfte Experten zufolge zum Anstieg der Sichtguthaben der SNB beigetragen haben. Seit bald drei Wochen stellen die Banken den Unternehmen Covid-19-Kredite zur Verfügung, für die der Bund bürgt. Die Banken können sich für die Vergabe der Kredite bei der SNB refinanzieren.

Seit bald drei Wochen stellen die Banken den Unternehmen Covid-19-Kredite zur Verfügung, für die der Bund bürgt. Nach Angaben des Finanzdepartements (EFD) wurden bis zum vergangenen Donnerstag insgesamt 94'269 Kreditvereinbarungen abgeschlossen mit einem geschätztem Volumen von rund 15,7 Milliarden Franken, wie es in der Wochenendpresse hiess.

(Reuters/AWP/cash)