Die schwedische Gesundheitsbehörde Folkhälsomyndigheten hat beschlossen, den Einsatz des Präparats des US-Unternehmens für die Jahrgänge 1991 und jünger vorsichtshalber vorläufig bis zum 1. Dezember auszusetzen. Grund dafür sind Anzeichen eines erhöhten Risikos von Nebenwirkungen wie die Entzündung des Herzmuskels (Myokarditis) oder Herzbeutels (Perikarditis), wie die Behörde am Mittwoch mitteilte.

Das Risiko, davon betroffen zu sein, sei jedoch äusserst gering. Die betroffene Altersgruppe solle stattdessen den Impfstoff von Biontech/Pfizer erhalten, empfahl die Behörde. Die Impfung gegen Covid-19 wird in Schweden allen Menschen über zwölf Jahre angeboten. Bislang haben 84 Prozent aller Bürgerinnen und Bürger über 16 Jahre in dem EU-Land mindestens eine Impfdosis erhalten, knapp 78 Prozent auch schon eine zweite.

Anpassung in der Schweiz vorerst kein Thema

Kurz darauf meldeten sich auch die Dänen zu Wort. Wie die dänische Gesundheitsverwaltung mitteilte, werden Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren von nun an nur noch mit Biontech/Pfizer geimpft. Auch hier war von einer Vorsichtsmassnahme die Rede. Man komme weiterhin zu der Einschätzung, dass auch das Moderna-Präparat ein besonders effektiver Impfstoff sei, der einen wichtigen Platz in der Impfkampagne des Landes einnehme. In Dänemark haben bislang 76 Prozent aller Bürger eine erste Impfdosis erhalten, fast 75 Prozent auch schon ihre zweite.

In der Schweiz war eine Anpassung der Zulassung des Moderna-Wirkstoffes am Mittwoch kein Thema. Bei der Aufsichtsbehörde Swissmedic standen keine solchen Schritte unmittelbar bevor, sagte ein Behördensprecher der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage. Swissmedic überwache den Markt jedoch laufend und würde etwa bei hinreichenden Verdachtsmeldungen oder neuen Nebenwirkungen aktiv. In der Schweiz ist die Moderna-Impfung gegen das Coronavirus ab 12 Jahren zugelassen.

(AWP)