Es handele sich um die schlimmste Gesundheits- und Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg, der vor 75 Jahren endete. Das teilte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Mittwoch in Paris in einem Konjunkturbericht mit.

Eine höhere öffentliche Verschuldung sei zwar nötig, berichtete Chefökonomin Laurence Boone. "Schuldenfinanzierte Ausgaben müssen jedoch sehr gezielt eingesetzt werden, um die schwächsten Gruppen zu unterstützen und die Investitionen zu fördern, die für den Aufbau einer krisenfesteren Wirtschaft nötig sind." Weiter teilte Boone mit: "Solange weder ein Impfstoff noch ein wirksames Medikament allgemein verfügbar ist, müssen die Politikverantwortlichen in aller Welt einen Drahtseilakt vollführen."

Die OECD präsentierte zwei Szenarien: Ein erstes Szenario nimmt an, dass das Coronavirus weiter zurückgedrängt und kontrolliert wird. In einem anderem wird vorausgesetzt, dass es im weiteren Jahresverlauf zu einer zweiten Infektionswelle kommt. In diesem besonders schlimmen Fall könnte die Wirtschaft in der Eurozone demnach 2020 um 11,5 Prozent schrumpfen, die Deutschlands um 8,8 Prozent und die Frankreichs sogar um 14,1 Prozent. Für das kommende Jahr wird bei beiden Szenarien wieder ein Wachstum in der Eurozone insgesamt und bei den beiden EU-Schwergewichten erwartet.

(AWP)